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Rheinische Post: Steuer auf Stühle

Geschrieben am 01-07-2009

Düsseldorf (ots) - von Ulli Tückmantel

Die Stadt Geldern hält sich selbst für ein schlechtes Beispiel, um
das hemmungslose Abkassieren bei Gastronomen durch ein Rathaus zu
belegen: Die jährliche Sondernutzungsgebühr für Außengastronomie
beträgt drei Euro für die ersten 15 und 50 Cent für jeden weiteren
Quadratmeter, also selbst bei einer üppig bemessenen Terrasse kaum
100 Euro pro Jahr - darüber würde jeder Großstadt-Wirt laut lachen.
Tatsächlich ist die Stadt Geldern aber ein sehr gutes Beispiel für
die falsche Denkweise, die hinter der Sondernutzungsgebühr steckt: An
ihrem großen Marktplatz liegen sich zwei prägenden Immobilien
gegenüber. Die eine steht bereits seit über einem Jahr leer
(Woolworth), die andere (Hertie) wird gerade in den besenreinen
Leerstand überführt. Was für Leben auf dem Gelderner Marktplatz
sorgt, das sind nach dem Sterben der früheren Handels-Magnete vor
allem die Terrassen der fleißigen Gastronomen mit ihrem
abwechslungsreichen Angebot. Wer klug ist, tut alles, damit das so
bleibt. Menschen, die sich gern in ihren Innenstädten aufhalten und
bei schönem Wetter draußen einen Kaffee trinken, stellen zudem keine
Sondernutzung einer Stadt dar. Sie zahlen dafür bereits reichlich
Steuern. Für eine zusätzliche Steuer auf Stühle gibt es keinen Grund.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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