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Neues Deutschland: Ärztetag und Praxisgebühr

Geschrieben am 21-05-2009

Berlin (ots) - Wieder einmal diente ein Ärztetag dazu, den
Patienten die Instrumente zu zeigen. 25 Euro für jeden
Facharztbesuch. Prioritätenkataloge, die nur dazu da sind,
Behandlungen auszuschließen oder gegen private Bezahlung zu machen.
Kostenerstattung - das heißt: Jeder Arztbesuch ist bar zu bezahlen.
Was das für die Gesundheit armer Menschen bedeutet, mag man sich gar
nicht vorstellen. Doch wahrscheinlich war nicht einmal diese
Vorstellung ausschlaggebend dafür, dass wenigstens der
Kostenerstattungsbeschluss zurückgenommen wurde, sondern die
berechtigte Befürchtung, dass Praxen dann weniger frequentiert sein
dürften.
Das Ärzteparlament ist zu einem Geldbeschaffungskongress geworden und
das merken inzwischen immer mehr Menschen, auch Mediziner. Leider
findet die Akquise fast ausschließlich unter Patienten statt - wohl
in der Hoffnung, dass die den Druck an die Politik weitergeben, von
der die Ärzte offenbar nichts erwarten. Aber selbst, wenn viele
Kranke der fatalen monetären Logik »ihres« Doktors auf den Leim
gingen und die Politik sich breitschlagen ließe, den Patienten noch
mehr Geld abzuknöpfen - damit wird sich im Gesundheitssystem nicht
automatisch alles zum Guten wenden. Es wird Patienten schlicht an
Mitteln fehlen, um sich den Verlockungen des medizinischen
Fortschritts hingeben zu können. Das werden auch Ärzte spüren. Sie
wären vielleicht gut beraten, sich mit denen zu verbünden, die sie
momentan für ihre Forderungen in Geiselhaft nehmen.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722


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