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Ostsee-Zeitung: Wir sind Ratzinger - Kommentar zum Papst-Besuch in Israel

Geschrieben am 12-05-2009

Rostock (ots) - Joseph Ratzinger macht als Benedikt XVI. in seiner
gewundenen, oft nur Eingeweihten verständlichen Redeweise "eine
wahnwitzige neuheidnische Rassenideologie" verantwortlich für den
"staatlich geplanten und systematisch ins Werk gesetzten Versuch der
Auslöschung des europäischen Judentums". In Israel vernimmt man dies
überdeutlich. Gerade vom deutschen Papst, der einmal Hitlerjunge war
und 1943 als Flakhelfer eingesetzt wurde, müsste doch Persönlicheres
zu hören sein als gestanzte Sätze. Wie war das damals für ihn und
seinesgleichen, als die Juden abgeholt wurden? Empfindet er als
Deutscher, der diese Zeit bewusst miterlebt und vermutlich
miterlitten hat, heute noch Schuld oder Scham?

Im Papstbesuch in Israel steckt auch eine Botschaft an das
deutsche Publikum - zur Demut. Wir Zuhausegebliebenen schauen uns die
schwierige Mission des katholischen Oberhauptes zurzeit mit einer
Mischung aus Skepsis und lustvollem Gruseln vor dem nächsten
Fehltritt des Mannes aus Rom an. Doch er vertritt nicht nur seine
Kirche und seine Schäfchen, sondern, mehr noch als seine Vorgänger,
auch sein Herkunftsland. "Wir sind Papst", hieß der beschwipste, aber
in Deutschland mit großer Begeisterung aufgenommene Slogan nach der
Papstwahl 2005. "Wir sind Ratzinger" müssen wir uns heute gefallen
lassen.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Chef vom Dienst
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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