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Neue OZ: Kommentar zu Bildung / Religion / Volksentscheid

Geschrieben am 24-04-2009

Osnabrück (ots) - Tiefer Graben in Berlin

Das kommt nur selten vor: Der Streit um ein Schulfach nimmt Züge
eines Wahlkampfs an, er entzweit die SPD. Plakate werben gegen
"Wahlzwang" oder für ein vollwertiges Pflichtfach Religion. Und der
rot-rote Berliner Senat mischt sich mit Anzeigen ein und muss dafür
vor Gericht eine peinliche Niederlage einstecken.

Kanzlerin Merkel, Außenminister Steinmeier und etwa Günther Jauch
dagegen unterstützen jene, die einfordern, was seit Langem in fast
allen Bundesländern selbstverständlich ist: das Grundrecht auf
staatlichen Religionsunterricht.
Dass die Debatte mitunter aggressive Züge angenommen hat, hängt auch
mit der Geschichte Berlins zusammen: mit Spätfolgen eines
kämpferischen Atheismus der SED und mit einer starken Bewegung von
Humanisten. Der Graben zwischen kirchlichen und antireligiösen
Kreisen ist in der Hauptstadt besonders tief.

Ob es den Befürwortern von Pro Reli gelingt, ihr Anliegen per
Volksentscheid durchzusetzen, hängt von der Wahlbeteiligung ab. Mehr
als 250000 Berliner halten die Regelungen schon jetzt für überholt -
doch 612000 Stimmen wären für eine Änderung nötig. Eine sehr hohe
Hürde. Ein Positives hat der Streit aber schon vor seinem Ausgang: Er
hat zur lebendigen Debatte über den Wert des Fachs Religion geführt.
Dass daran auch ein weltanschaulich neutraler Staat interessiert sein
muss, beweist etwa der Islamische Religionsunterricht, der
Fundamentalismus verhindern soll.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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