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RNZ: Leben mit Schuld

Geschrieben am 20-04-2009

Heidelberg (ots) - Von Alexander R. Wenisch
Dieter Althaus ist zweifelsohne in einer schwierigen Lage. Während er
sich wochenlang am Bodensee von den körperlichen Folgen seines
Ski-Unfalls erholte, wurde kräftig spekuliert, wie fit er wohl noch
für sein Amt sei. Der thüringische Ministerpräsident könne noch nicht
einmal täglich Zeitung lesen, hieß es noch vor einigen Wochen. Daher
musste der Politiker gestern bei seinem ersten Auftritt seine
geistige und körperliche Fitness überbetonen. Täte er dies nicht,
würde er der Opposition im Land Munition für den Wahlkampf liefern.

Denn der zweite Teil dieser verzwickten Lage lässt sich politisch
schwer ausschlachten. Kann einer Ministerpräsident sein, der -
gerichtlich festgestellt - Schuld trägt am Tod eines anderen
Menschen?

Gestern hat sich der CDU-Politiker erstmals zu dieser Schuld
bekannt, wenn auch sehr technisch und distanziert. Nur kurz, als er
vom "zerbrechlichen Leben" spricht, lässt sich erahnen, wie schwer
der gläubige Katholik an der persönlichen Tragödie wohl trägt. Etwas
mehr dieser Nachdenklichkeit wäre sicher nicht verkehrt gewesen, um
die Bürger zu überzeugen. Denn die interessieren sich meist weniger
für wahltaktische Ränkespielchen, haben dafür aber ein gutes Gespür
für Wahrhaftigkeit.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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