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Rheinische Post: Die Steuer-Prämie

Geschrieben am 16-04-2009

Düsseldorf (ots) - Von Michael Bröcker

Nun hat die SPD nach ihrem Kassenschlager für die Autoindustrie
auch eine Abwrackprämie für Steuererklärungen erfunden. Ein
300-Euro-Bonus für den Verzicht auf jede Menge Papierkram - wer
möchte dazu nein sagen?
Damit beweisen die Sozialdemokraten zwar eine Nase für populäre
Ideen, aber wenig Sinn für das Notwendige. Nur Arbeitnehmer, denen
die Lohnsteuer direkt abgezogen wird und die keine übrigen Einkünfte
vorweisen, haben Anspruch auf den Bonus. Rentner bleiben außen vor.
Der Grundsatz der gleichmäßigen Besteuerung wird verletzt.
In dem vermeintlichen Steuer-Geschenk verbirgt sich zudem ein
heimlicher Nachteil, wenn Tausende Steuerzahler aus Bequemlichkeit
den Bonus in Anspruch nehmen, obwohl ihnen rechtlich eine höhere
Erstattung zusteht. Es ist doch grotesk, wenn der Gesetzgeber über
Jahrzehnte ein kompliziertes Dickicht im Steuerrecht geschaffen hat,
und nun diejenigen belohnt, die sich nicht durchwühlen wollen.
Besser wäre eine radikale Vereinfachung des Systems. Reduzierung der
Einkunftsarten, konsequente Anwendung des Nettoprinzips und
Abschaffung der Ausnahmen. Eine solche Reform geht sogar ohne
Steuersenkungen. Klingt nur nicht so populär.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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