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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum G 20-Gipfel

Geschrieben am 02-04-2009

Köln (ots) - Ein schöner Erfolg

MARKUS GRABITZ, Berlin, zum Ende des G 20-Gipfels

Frankreichs Präsident Nicolas
Sarkozy hat das G 20-Treffen
in London nun doch nicht
fluchtartig verlassen, wie er im
Vorfeld angedroht hatte. Das
heißt aber leider noch lange
nicht, dass er an der Themse
wie versprochen "keine fal
schen Kompromisse" einge
gangen ist. Es gehört nämlich
zur Inszenierung von Gipfel
großereignissen, dass eine ge
wisse Drohkulisse aufgebaut
wird und sich im Anschluss alle
Beteiligten hochzufrieden mit
den Ergebnissen zeigen.

Ob "Sarko" nun zu Recht sitzen
geblieben ist, wird sich - auch
das ist so bei diesen Gipfeln -
erst in einigen Monaten zeigen.
Eine vorsichtig positive Zwi
schenbilanz ist aber erlaubt:
Ja, die deutsch-französische
Achse hat endlich wieder ein
mal gut funktioniert. Merkel
und Sarkozy haben sich die
Bälle im Vorfeld so geschickt
zugespielt, dass die USA und
Japan mit ihrem Wunsch nach
exzessiven neuen Konjunktur
spritzen nicht durchgedrungen
sind. Und es ist ein schöner
deutsch-französischer Erfolg,
dass es vor allem um neue Re
geln für die außer Rand und
Band geratenen Finanzmärkte
ging. Es muss schon einiges
passieren, bis ein englischer
Premier allein das Wort Steuer
oase in den Mund nimmt.

Die Latte lag hoch: Der Gipfel
sollte nicht weniger bringen als
eine neue Finanzmarktarchitek
tur: Kein Finanzprodukt, kein
Akteur auf den Finanzmärkten
soll künftig außerhalb der Auf
sicht existieren dürfen. Nun ja,
das Ziel ist nobel. Aber von
Gipfel-Gastgeber Gordon
Brown ist kein Satz überliefert,
dass er auch nur die angelsäch
sischen Steuerparadiese auf
den Kanalinseln einer strengen
Regulierung unterziehen will.

Wichtig ist: Es ist erst ein
halbes Jahr her, dass die
20 Nationen ihren Willen be
kundet haben, gemeinsam ge
gen die Krise vorzugehen. Jetzt
schon sämtliche notwendigen
Konsequenzen zu verlangen -
das wäre vermessen. Nun
kommt es darauf an, dass es
jetzt nicht bei der "Gipfelitis"
bleibt. Vielmehr geht es darum,
Institutionen wie einen Welt
wirtschaftsrat zu schaffen, die
potenzielle Krisenherde auf den
Finanzmärkten aufspüren und
dagegen koordiniert vorgehen.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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