(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Streit am Runden Tisch für ehemalige Heimkinder / Dollarzeichen im Auge

Geschrieben am 01-04-2009

Cottbus (ots) - Die ehemaligen Heimkinder der 50er- und 60er-Jahre
verrennen sich in ein grandioses Missverständnis. Sie glauben, ihr
Schicksal gleiche dem der Zwangsarbeiter Nazideutschlands und müsse
entsprechend entschädigt werden. Also gehen sie, von interessierten
Anwälten schlecht beraten, genauso vor. Sie haben Dollarzeichen in
den Augen.
Aber auch wenn es Hunderttausende sind, auch wenn sie ihr Leiden
individuell genauso empfunden haben mögen wie die von Hitler
Verschleppten: Es gibt diese Parallele nicht. Was ihnen geschah, war
entweder allgemeiner Heimerziehungsstil jener Zeit oder Fehlverhalten
einzelner Aufseher. Es war jedenfalls nicht Staatsdoktrin, für die
ein Nachfolgestaat heute einstehen müsste. Die Prügel, die auch
außerhalb der Heime viele Kinder damals bekamen, sie lässt sich nur
schwer von diesen Vorgängen abgrenzen. Und die Kirchen, die ihre
Pädagogik inzwischen grundlegend reformiert haben, sind nur indirekt
verantwortlich zu machen. Vierzig Jahre lang hat sich niemand für die
Vorgänge interessiert. Nun gibt es einen Runden Tisch des
Bundestages. Das ist eine großartige Geste und auch
gesamtgesellschaftlich wichtig. Geht es doch um die Aufarbeitung
eines dunklen Kapitels deutscher Nachkriegsgeschichte und um die
Schlüsse daraus für die heutige Unterbringung von Menschen in Heimen.
Man wird dieses Ziel jedoch nicht erreichen, wenn das Gremium zum Ort
der Konfrontation gemacht wird.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

195417

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Ausbildung / Berufsbildungsbericht Osnabrück (ots) - Schirme und kein Ende Schütze sich, wer kann. Schirme haben derzeit Hochkonjunktur - jedenfalls in der Finanz- und Wirtschaftswelt. Nun sollen sie für junge Auszubildende aufgespannt werden, deren Betriebe Pleite machen - eine gute Idee, die sich prima anhört, im Mittelstand aber auch ohne Regeln von oben funktioniert. Anstand und Pflichtbewusstsein mögen bei Investmentbankern aus der Mode gekommen sein, im Handwerk zum Beispiel gibt es so etwas noch. Ein fixer Lehrling, ein guter Geselle finden allemal Unterkommen, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Finanzen / G20 / Gipfel Osnabrück (ots) - Hoffen auf Obama Die neuen Abrüstungspläne von Amerikanern und Russen sind fraglos positiv. Sie könnten eine Ära umfassender Kooperation einläuten, die zu Zeiten des Kalten Krieges utopisch schien. Offenkundig haben die Chefs im Kreml und im Weißen Haus erkannt, dass mehr Waffen nicht automatisch mehr Sicherheit bedeuten - erst recht, wenn der internationale Frieden weniger durch aggressive Großmächte als durch Terroristen und unberechenbare Diktaturen bedroht wird. Je enger Russen und Amerikaner bei solchen Gefahren mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu UNO / Menschenrechte / USA Osnabrück (ots) - Fehlerkorrektur Kontakte zum Iran, Lockerungsübungen gegenüber Kuba, Mitarbeit im UNO-Menschenrechtsrat - kein Tag ohne neue Belege für den weitreichenden Kurswechsel im Nach-Bush-Washington. Der geplante Schritt ist gut für die Glaubwürdigkeit der US-Regierung. Er entzieht allen Verdächtigungen den Boden, eigentlicher Grund für die Distanz sei die Angst, selbst an den Pranger gestellt zu werden. Abu Ghraib und Guantánamo etwa stehen schließlich für schwere Verletzungen der Menschenrechte. Die angestrebte Mitarbeit mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Umwelt / Energie / Kohle / Kabinett Osnabrück (ots) - Mehr Wunsch als Wirklichkeit Es wäre zu schön, um wahr zu sein: Den Klimakiller Kohlendioxid einfach im Boden verklappen - und schon ist Erderwärmung ein Gespenst von gestern. Doch bislang ist die CCS-Technologie zur Abscheidung und Speicherung von CO2 eher Wunschtraum denn Wirklichkeit. Nichts gegen Forscherdrang, der in eine neue Ära führt. Aber CCS erinnert sehr an die Devise: Aus den Augen, aus dem Sinn. Aktive Lösungen für den Klimaschutz sehen anders aus. Die politischen Akteure, aber auch die Energieversorger mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Bürger übergaben der Polizei in den ersten drei Monten des Jahres 4800 Privat-Waffen Düsseldorf (ots) - In Nordrhein-Westfalen haben Waffenbesitzer in den ersten drei Monaten des Jahres rund 4800 Waffen an die Polizeibehörden zurückgegeben. Das sind umgerechnet auf den Vergleichszeitraum mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Das berichtet die "Rheinische Post" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf die Zentralen Polizeitechnischen Dienste des Landes (ZPD) in Duisburg . Demnach wurden im vergangenen Jahr 4240 kurzläufige Waffen, 4460 Gewehre, 28 Maschinenpistolen, 18 Sturmgewehre und fünf Maschinengewehre bei den mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht