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Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsstellenmarktes im März 2009

Geschrieben am 31-03-2009

Nürnberg (ots) - "Der konjunkturelle Abschwung wirkt sich
zunehmend auf den Arbeitsmarkt aus. Die drei wichtigsten Indikatoren
des Arbeitsmarktes entwickelten sich negativ: Die Arbeitslosigkeit
stieg, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm ab und
die Arbeitskräftenachfrage ging weiter zurück. Allerdings hat
Kurzarbeit dem stabilisierend entgegengewirkt", erklärte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J.
Weise.

Arbeitslosenzahl im März: +34.000 auf 3.586.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +78.000
Arbeitslosenquote im März: +0,1 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent

Die Arbeitslosigkeit hat von Februar auf März um 34.000 auf
3.586.000 zugenommen (West: +31.000 auf 2.379.000; Ost: +3.000 auf
1.207.000). In den letzten beiden Jahren war die Arbeitslosigkeit im
März jeweils zurückgegangen. Das Saisonbereinigungsverfahren
errechnet für den März einen Anstieg um 69.000. Dieser entfiel
überwiegend auf den Rechtskreis des SGB III. Ausschlaggebend waren
erheblich mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit. Der saisonbereinigte
Anstieg wurde durch Kurzarbeit in Grenzen gehalten.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist ein Zuwachs der Zahl der
Arbeitslosen um 78.000 zu verzeichnen. Dies ist der erste
Vorjahresanstieg seit Dezember 2005. Er erklärt sich mit der schweren
Rezession, in der sich die deutsche Wirtschaft befindet. Entlastend
wirkt sich dabei das rückläufige Arbeitskräfteangebot aus.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Februar saisonbereinigt
um 12.000 gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
hat nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, die bis Januar reichen,
saisonbereinigt um 8.000 abgenommen. Es ist eher zu vermuten, dass
die aktuellen Hochrechnungsergebnisse zur
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung später nach unten
korrigiert werden.
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes von Januar auf Februar um 35.000 auf 39,82
Millionen gesunken. Der Vorjahresabstand wird zunehmend kleiner;
aktuell lag die Zahl der Erwerbstätigen nur noch um 36.000 über dem
Vorjahreswert. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im
Januar nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit bei 27,33
Millionen; gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 250.000.
Dabei entfällt knapp ein Drittel des Beschäftigungsplus auf
sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen.
Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im
Vorjahresvergleich uneinheitlich verändert: Während sich die Zahl der
Selbständigen praktisch nicht verändert hat, ist die Zahl der
Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung
und die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten
zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den
Februar auf 3,53 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 8,1 Prozent.
Das gemeldete Stellenangebot insgesamt und darunter auch die
ungeförderten Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung
widerspiegeln, haben im März saisonbereinigt um 15.000 bzw. 11.000
abgenommen. Nicht saisonbereinigt erhöhte sich der gesamte
Stellenbestand von Februar auf März um 1.000 auf 507.000. Von diesen
Stellen waren 86 Prozent sofort zu besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr
hat der Bestand um 81.000 abgenommen. Von allen gemeldeten Stellen
entfielen 292.000 auf ungeförderte Stellen für "normale"
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das waren
knapp 1.000 mehr als vor einem Monat und 69.000 weniger als vor einem
Jahr.
Der Stellenindex der BA (BA-X) bildet die saisonbereinigte
Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von
Februar auf März ging er um 4 auf 137 Punkte zurück. Gegenüber dem
Vorjahr hat er 35 Punkte verloren. Dies signalisiert ein deutliches
Nachlassen der Arbeitskräftenachfrage.
Zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 2008/2009 zeigt sich nach den
Daten der Statistik der BA noch kein klares Bild am
Ausbildungsstellenmarkt:
Von Oktober 2008 bis März 2009 wurden der Ausbildungsvermittlung
insgesamt 331.200 Ausbildungsstellen gemeldet, 26.600 weniger als im
Vorjahreszeitraum. Der Rückgang geht sowohl auf betriebliche (-18.200
auf 319.600) als auch außerbetriebliche (-8.400 auf 11.500)
Ausbildungsplätze zurück.
Zugleich haben 372.700 Bewerber die Ausbildungsvermittlung bei der
Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet, 78.400 weniger als im
Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerber nimmt nun schon im dritten
Jahr in Folge ab. Dies ist vor allem auf die sinkende Zahl von
Schulabgängern zurückzuführen. Daneben zeigt sich auch ein Trend der
Jugendlichen zu höheren Schulabschlüssen, der sich offenbar durch die
sich verschlechternde wirtschaftliche Lage noch verstärkt. Weitere
Einflussfaktoren sind die verstärkten Bemühungen der BA um die so
genannten Altbewerber in den vergangenen Jahren sowie die Ausweitung
von Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung, die Jugendliche und
Ausbildungsbetriebe früher zusammen bringen.
Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag im März mit
196.200 um 13.100 unter dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt
zählten im März 241.700 Bewerber, 36.900 weniger als vor einem Jahr.
Für eine fundierte Einschätzung zur Entwicklung auf dem
Ausbildungsstellenmarkt ist es noch zu früh. So bleibt abzuwarten, ob
der aktuell beobachtete Rückgang bei Bewerbern und Ausbildungsplätzen
in den kommenden Monaten anhält oder ob Jugendliche und
Ausbildungsbetriebe die Ausbildungsvermittlung später einschalten
werden.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6776
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6776.rss2

Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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