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Lausitzer Rundschau: Ihre größte Stärke wird zur größten Schwäche der Kanzlerin Merkel und die alten Männer

Geschrieben am 27-03-2009

Cottbus (ots) - Das Prinzip Merkel geht so: Beobachten, woher der
Wind weht. Tief Luft holen. Und dann kräftig in dieselbe Richtung
blasen. Mindestens einmal hat dieses Prinzip - im Sinne der
Erfinderin - großartig funktioniert: Als Generalsekretärin empfahl
Angela Merkel ihrer Partei Ende 1999 in einem bemerkenswerten Beitrag
für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" die Abnabelung vom
affärenbelasteten Altkanzler Helmut Kohl - und stieg in der Folge zur
CDU-Chefin und Bundeskanzlerin auf. Kein Wunder also, dass Merkel
auch in diesen Ämtern ihrem Prinzip treu geblieben ist. Aber
inzwischen ist aus ihrer größten Stärke ihre größte Schwäche
geworden. Denn von einer Bundeskanzlerin wird - gerade in Zeiten der
Krise - Führung verlangt: vorangehen, nicht hinterherhecheln. Weil
sie das immer noch nicht beherzigen will (oder kann), kommt es zu
Peinlichkeiten wie jener, die der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal
Meisner jetzt erneut scharf kritisiert hat. Wohlgemerkt: Die
berechtigten Angriffe wegen der Aufhebung der Exkommunikation des
Holocaust-Leugners Richard Williamson hatte sich der Vatikan selbst
zuzuschreiben. Aber als die Kanzlerin endlich die Stimme erhob, war
eigentlich alles von allen (außer ihr) bereits gesagt - und ihre
Forderung nach einer "Klarstellung" des Papstes längst erfüllt.
Merkel und die alten Männer: Was 1999 bei Kohl mutig und riskant war,
wirkte zehn Jahre später bei Benedikt nur billig, populistisch und,
nun ja, etwas albern. Ein Teil der Stammwählerschaft ist verärgert,
Kanzlerin wird Merkel wohl trotzdem bleiben. Denn von einem - wie
auch immer gearteten - Prinzip Steinmeier ist bislang nichts bekannt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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