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Lausitzer Rundschau: Bahn soll flächendeckend E-Mails kontrolliert haben Schwarzfahrer Mehdorn

Geschrieben am 27-03-2009

Cottbus (ots) - Die Mitarbeiter der Bahn, die sich vor schwierigen
Auseinandersetzungen um ihre Arbeitsplätze sehen, haben die neuen
Schlagzeilen um das Wirken ihrer Konzernspitze wahrlich nicht
verdient. Denn der öffentliche Eindruck, der damit verfestigt wird,
ist fatal für ein Unternehmen, das sich mit guten Argumenten weiter
um öffentliche Aufträge bemüht.
Wer soll schon mit einer Firma auf die Zukunft setzen, die ihren
eigenen Mitarbeitern nicht nur flächendeckend misstraut, sondern auch
noch erhebliche Anstrengungen darauf verwendet, eine kritische
Berichterstattung zu verhindern. Und wer soll noch einem Konzernchef
irgendetwas glauben, wenn dieser nicht in der Lage ist, bei solch
heiklen Fragen die ganze Wahrheit herauszurücken.
Hartmut Mehdorn mag von der anrüchigen Suche nach undichten Stellen
nichts gewusst haben - was ein schlechtes Zeugnis für seine
Führungsqualitäten wäre. Er könnte vielleicht auch Pressekontakte und
Korruption einfach in einen Topf geworfen haben, was ein schlimmes
Licht auf das Management eines Unternehmens werfen würde, das sich in
öffentlichem Besitz befindet.
Sollten sich aber die neuen Informationen über die Erkenntnisse der
Ermittler bei der Bahn bestätigen, dann wäre wohl endgültig klar,
dass das Ticket dieses Mannes längst seine Gültigkeit verloren hat
und dieser Schwarzfahrer besser seinem weiteren Schicksal überlassen
werden muss.
Die Bahn ist ein zentraler Bestandteil einer zukunftsfähigen
Mobilitätsstrategie. Dass sie so lange, viel zu lange, einem Manager
überlassen wurde, der sich vor allem um ihre Börsenfähigkeit und nur
zu guter Letzt und widerwillig um ihre gesellschaftliche Aufgabe
kümmerte, stellt den verantwortlichen Politikern ein Armutszeugnis
aus.
Es mag rechtlich vertretbare Gründe geben, die Computer der eigenen
Mitarbeiter auszuspähen. Aber es gibt kein glaubwürdiges politisches
Argument mehr, den Mitarbeitern weiter diesen Chef zuzumuten. Mehdorn
hat in der Unternehmenskultur der Bahn zu tiefe Kratzspuren
hinterlassen, als dass es sich mit seinem Abgang bewenden ließ. Was
folgen muss, ist der engagierte Versuch, das Unternehmen Bahn wieder
zu einer Sache zu machen, der vertraut werden kann.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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