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Neue OZ: Kommentar zu Amoklauf in Winnenden

Geschrieben am 12-03-2009

Osnabrück (ots) - Ratlos vor der Bluttat

Die Debatten gleichen sich: Auch nach dem Erfurter Amoklauf vor
sieben Jahren und nach anderen vergleichbaren Fällen schossen die
Forderungen nach neuen Verboten und anderen Gesetzesverschärfungen
ins Kraut. Damals wie heute brachte die Palette der Vorschläge auch
die Hilflosigkeit nach einer schrecklichen Bluttat zum Ausdruck - im
verzweifelten und wütenden Gefühl, dass nun doch nicht einfach alles
so weitergehen darf wie bisher.

Und dennoch: Patentrezepte, wie solche Taten künftig zu verhindern
wären, gibt es nicht. Eine Verschärfung des Waffenrechts ist
jedenfalls keines, auch nicht ein komplettes Verbot privaten
Waffenbesitzes. Auf einem blühenden Schwarzmarkt würde - wer es will
- sich dennoch mit Pistolen und Gewehren eindecken können.

Auch kann niemand sagen, ob der Täter nicht auch dann ausgerastet
wäre, hätte er keine "Killerspiele" konsumiert. Und Schulen zu
Festungen zu machen, die sie mancherorts in den USA sind, kann
niemand ernsthaft wollen. Ohnehin würde ein zum Äußersten
entschlossener Mensch noch so strenge Sicherheitsvorkehrungen zu
überwinden wissen. Den Hass des Tim K. auf sich und die Welt hätte
keine der nun diskutierten Gesetzesverschärfungen gemindert.

Johannes Rau hat die bittere Erkenntnis nach dem Massaker von
Erfurt auf den Punkt gebracht: Man solle seine Ratlosigkeit nicht mit
scheinbar naheliegenden Erklärungen zu verstehen versuchen, sagte der
damalige Bundespräsident. "Wir sollten uns eingestehen: Wir verstehen
diese Tat nicht." So ist es auch diesmal.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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