(Registrieren)

Uhl: Amoklauf in Winnenden

Geschrieben am 12-03-2009

Berlin (ots) - Anlässlich des Amoklaufes des 17-jährigen
Jugendlichen in Winnenden erklärt der innenpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB:

Das im Juli 2008 reformierte Jugendschutzgesetz, unter anderem mit
dem Ziel, den Jugendschutz im Hinblick auf Computerspiele zu
verbessern, ist nicht ausreichend.

Bei dem Amoklauf in Winnenden zeigt sich erneut, dass der Täter im
Vorfeld seiner Tat sich intensiv mit so genannten Killerspielen
beschäftigt hat.

Die Bundesfamilienministerin hat selbst mehrfach erklärt, dass die
im Juli in Kraft getretene Neuregelung nur Teil eines Sofortprogramms
der Bundesregierung ist und damit vorläufigen Charakter hat. Ein
weiteres Nachdenken über geeignete Maßnahmen des Jugendschutzes ist
ausdrücklich geboten.

Dabei geht es selbstverständlich nicht um altmodisch-grimmiges
Sittenwächtertum und nicht um Vorurteile gegen neue Formen in Spiel
und Freizeit. Im Gegenteil, es ist zu begrüßen, dass pädagogisch
wertvolle und unterhaltsame Computerspiele besonders von staatlicher
Seite ausgezeichnet werden.

Eine der entscheidenden Fragen im Zusammenhang mit so genannten
Killerspielen ist, wie Alterskennzeichnungen zustande kommen. In der
Vergangenheit ist die Politik vor allem durch den Missstand auf den
Plan gerufen worden, dass nach Expertenurteil eine hohe Zahl von
Alterskennzeichnungen zu lax vergeben worden sind.

Daran wird auch das reformierte Jugendschutzgesetz nichts ändern.
Denn die USK behält die Auslegungshoheit und das Vorgriffsrecht
gegenüber der Bundesprüfstelle: Wenn eine Alterskennzeichnung erst
einmal vorgenommen worden ist, ist dieses Prüfergebnis bindend - auch
die Bundesprüfstelle kann keine Indizierung mehr verhängen.
Es ist also weiterhin möglich, dass die Bewertungskriterien der
Bundesprüfstelle und der USK auseinanderklaffen.

Das von dem 17-jährigen Amokläufer favorisierte Spiel
"Counter-Strike" ist in der deutschen Version von der USK ab 16
Jahren freigegeben.

Die USK wird ihrer hohe Verantwortung für den Jugendmedienschutz
nicht gerecht.

Deshalb brauchen wir:
1. strafrechtlich konkretisierte Verbotsnormen
2. eine Umgestaltung der Struktur und Arbeitsweise der USK, um
Herstellerinteressen zurückzudrängen und effektive behördliche
Überprüfungsmechanismen zu verankern.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

191552

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: CDU-Generalsekretär schließt Verschärfung des Waffenrechts nicht aus Berlin (ots) - CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hat vor voreiligen Schlussfolgerungen aus dem Amoklauf von Winnenden gewarnt. Dem Berliner Tagesspiegel (Freitag-Ausgabe) sagte er: "Aktionismus und reflexhafte Debatten helfen nicht weiter. Zunächst muss der genaue Tathergang geklärt werden. Dann kann man über mögliche politische Konsequenzen beraten." Pofalla schloss nicht aus, dass am Ende dieser Beratungen ein schärferes Waffenrecht stehen könnte: "Eine Verschärfung des Waffenrechts kann man diskutieren." Es sei aber klar, dass ein mehr...

  • Rheinische Post: Lehren aus Winnenden Kommentar Von Sven Gösmann Düsseldorf (ots) - Amok, das Wort stammt aus dem Malaiischen, meint das Töten im Zustand der Raserei. Insofern beschreibt der Begriff Amoklauf das Ereignis von Winnenden unzureichend. Der Todesschütze handelte kaltblütig, er war kein Berserker, sondern ein kalkuliert Tötender. Der erste, geplante Teil seiner Tat war Vorbildern aus Amerika und Erfurt nachempfunden, das Vorgehen vor dem Computerbildschirm geübt mit so genannten Spielen der Kategorie "Ego-shooter". Das ist kein zufälliger Genre-Titel. Es handelt sich um Computersimulationen mehr...

  • WAZ: Rache für Demütigungen Essen (ots) - Dass immer wieder Schulen Ziel von Amokläufern werden, liegt nach Ansicht von Experten daran, dass die Schule als Stätte des Versagens oder von Demütigungen empfunden wird. "Der Täter wendet sich damit gegen die Leute, die ihm als die Schuldigen an seiner Lage vorkommen. X-beliebige Menschen, etwa in einem Kaufhaus, umzubringen, ist für ihn nicht interessant", sagte der Leiter der schulpsychologischen Beratungsstelle Münster, Lothar Dunkel, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe). Originaltext: mehr...

  • Neues Deutschland: nach dem Amok-Lauf von Winnenden Berlin (ots) - 15 Waffen hat der Vater des Todesschützen von Winnenden in seinem Haus gelagert. Legal, als Mitglied eines Schützenvereins. Warum darf jemand in diesem Land nach Erfurt und Emsdetten noch 15 Waffen zu Hause bunkern? Wozu benötigt man überhaupt 15 Waffen? Zu Recht wird wieder eine Verschärfung des Waffengesetzes gefordert, doch sollte sie dieses Mal wirklich verschärfend wirken. Ein Verbot von Waffen im eigenen Heim ist notwendig. Wer sich an Waffen ergötzen will, soll ins Museum gehen. Der Waffenlobby, die nach Tragödien mehr...

  • Der Tagesspiegel: Inlandspresse/Amoklauf Der Tagesspiegel zieht eine Parallele zwischen Amokläufern und Selbstmordattentätern: Berlin (ots) - Von jeher versetzen Amokläufe die Gesellschaft in helle Aufregung. Dass sie äußerst selten passieren, mildert die Ohnmacht nicht. Die Taten in Erfurt, Emsdetten und nun in Winnenden mit jeweils über einem Dutzend Opfern treffen ins Mark des sozialen Gefüges, gegen das sie sich richten. Amokläufer sind die Selbstmordattentäter unserer postheroischen Gesellschaft. Statt sich mit Sprengstoff an belebten öffentlichen Orten wie Bushaltestellen und Marktplätzen in die Luft zu jagen, gehen jugendliche Amokläufer auf einen Beutezug. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht