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stern: Viele deutsche EU-Abgeordnete tricksen für die zweite Rente

Geschrieben am 25-02-2009

Hamburg (ots) - Zahlreiche deutsche Europaabgeordnete sind oder
waren Mitglieder in einem umstrittenen Luxemburger Pensionsfonds, der
ihnen eine Altersversorgung von monatlich bis zu 5575 Euro sichern
kann. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am
Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Die deutschen EU-Parlamentarier
haben allerdings bereits das gleiche Anrecht auf eine
Altersentschädigung wie Bundestagsabgeordnete. Zahlungen aus dem
EU-Fonds, der von einem Luxemburger Verein verwaltet wird, müssen
laut Gesetz mit der deutschen Pension verrechnet werden. Allerdings
ist nach Recherchen des stern nicht gewährleistet, dass die
Bundestagsverwaltung von allen Anwartschaften aus dem Luxemburger
Fonds erfährt. Er wird zu zwei Dritteln mit Steuergeldern finanziert
und stieß mehrfach auf Kritik seitens des EU-Rechnungshofes.

Das EU-Parlament hielt die Namen der Fondsteilnehmer bisher
geheim. Dem stern liegen aber die Mitgliederlisten des Luxemburger
Pensionsvereins vor. Mindestens 37 der gegenwärtig 99 deutschen
Abgeordneten sind dabei. Zählen die Ausgeschiedenen mit, stehen sogar
76 Deutsche auf den Listen. Noch im Jahr 2004 trat demnach der
EU-Abgeordnete und Präsident des CDU-Wirtschaftsrates Kurt Lauk dem
Fonds bei, genauso die Abgeordnete Sahra Wagenknecht (Linke) und die
ehemalige Grünen-Bundesvorsitzende Angelika Beer. Die deutschen
Grünen im EU-Parlament hatten ihren Mitgliedern nach der Europawahl
2004 eigentlich abgeraten, dem Fonds beizutreten. Zeitweise waren
auch die heutige Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth und der
jetzige sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU)
Mitglieder des Fonds. Beide sind aber nach eigenen Angaben wieder
ausgeschieden.

Nach Recherchen des stern steht der Fonds vor massiven
finanziellen Problemen. Schon Ende 2007 betrug sein
versicherungsmathematisches Defizit 31 Millionen Euro. Seitdem
könnten die Anlagen in Folge der Finanzmarktkrise noch einmal "die
Hälfte an Wert verloren" haben, sagte der Finanzanalytiker Volker
Looman dem stern. Die Abgeordneten hatten zuletzt über 70 Prozent des
Vermögens in Aktien angelegt. Aus Loomans Sicht war eine solch
riskante Investitionsstrategie "unvertretbar".

Mehr lesen Sie unter www.stern.de/eu-pensionen

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Hans-Martin Tillack 030/20224-0

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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