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Südwest Presse: Kommentar: Kunstfehler

Geschrieben am 23-02-2009

Ulm (ots) - Wenn im Fall Friedl überhaupt irgendetwas Positives
angemerkt werden kann, dann, dass ein Ende mit Schrecken irgendwann
immer noch besser als ein Schrecken ohne Ende ist. Neun lange Jahre
dauerte die Auseinandersetzung des Landes mit dem einstigen Chef der
Freiburger Unfallchirurgie. Vom Dienst suspendiert befand dieser sich
seither in der gerichtlich abgesicherten Position, sein volles Gehalt
ohne irgendeinen Arbeitsaufwand überwiesen zu bekommen. Mit dem
teuren Vergleich ist jetzt ein wohl unvermeidlicher, unbefriedigender
Schlussstrich gezogen.
Dass ein rechtskräftig unter anderem wegen vorsätzlicher
Körperverletzung verurteilter Arzt nicht ohne millionenschwere
Abfindung aus dem Beamtenverhältnis entlassen werden kann, will einem
nicht in den Kopf. Unter Friedl hatten am Universitätsklinikum Ende
der 90er Jahre haarsträubende Verhältnisse geherrscht "mit zum Teil
verheerenden Konsequenzen für die Patienten", wie auch das
Landgericht Freiburg 2003 erkannte. Der rechtskräftige Urteilsspruch
aber viel unverständlich milde aus.
Zu milde, um erfolgreich den disziplinarrechtlichen Weg mit dem Ziel
der entschädigungslosen Dienstenthebung zu gehen. Bleibt die Frage,
warum das erst jetzt, nach sage und schreibe sechs Jahren, der vom
Land mit der Prüfung des Sachverhalts beauftragte Verwaltungsrichter
(in einem Zwischenbericht!) festgestellt hat.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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