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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Wittke

Geschrieben am 11-02-2009

Köln (ots) - Nicht mehr passend

JOST SPRINGENSGUTH zu Wittkes Rücktritt

Es war nicht der Blitz eines
Radargerätes, der Oliver
Wittke aus der Bahn geworfen
hat, sondern offensichtlich der
Bannstrahl des Ministerpräsi
denten. So schlimm die Sause
rei ausgerechnet für den Ver
kehrsminister im Sauerland
schon war, der folgenschwere
Fehler lag bei Wittke in man
gelnder interner Offenheit. Das
gilt nicht nur für die aktuelle
Verkehrssünde, sondern wohl
auch für früheres "Punktefah
ren". Die Hoffnung, dass unbe
achtet Gras darüber wächst,
kann man vielleicht im Jugend
alter haben, aber nicht im poli
tischen Geschäft, wo es nun
einmal auch Gegner gibt.

Die kaum vergnügliche Lektüre
der überraschenden Nachricht
über seinen Verkehrsminister
hat wohl den Ausschlag gege
ben, dass der Ministerpräsi
dent ohne politische Not gleich
mit in die Defensive geraten ist.
Hinzu kam auch für ihn die
Aussicht auf eine wenig er
freuliche Landtagsdebatte, in
der es dann nicht nur um eine
Verkehrssünde gegangen wäre,
sondern um ein schweres poli
tisches Fehlverhalten.

Der Rücktritt kam zwar überra
schend, war aber unvermeid
lich. Sonst hätte Rüttgers
Druck machen müssen, wenn
das nicht schon genug gesche
hen ist. Die CDU des Landes
trifft dieser Betriebsunfall zu ei
nem schlechten Zeitpunkt. In
NRW sind die Umfragen gut, im
Bund rutschen die Prozente zur
FDP. Die Sorge, dass schon bei
der Bundestagswahl bei
Schwächen im Gesamtergebnis
zwar viele Direktmandate, aber
kaum Listenplätze zu erwarten
sind, treibt die Landes-CDU
um. Betroffen wäre besonders
das Ruhrgebiet, wo selbst Bun
destagspräsident Lammert rea
listisch gesehen nur eine Lis
ten-Chance hat.

An der Ruhr ist Wittke der
Bezirksvorsitzende und
wird es wohl auch bleiben. Ge
nau dort will der CDU-Landes
vorsitzende Rüttgers auf Dauer
punkten. So trifft die Raserei
des Verkehrsministers auch
ihn. Dementsprechend fiel ges
tern die Konsequenz aus, mit
der das Thema gelöst wurde.
Das heißt nicht, dass die Kar
riere beendet ist. Nur: Die Ver
antwortung für die Verkehrssi
cherheit im Lande war einfach
nicht mehr passend besetzt.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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