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Rheinische Post: Streit um Rom Merkel mischt mit Kommentar Von Lothar Schröder

Geschrieben am 03-02-2009

Düsseldorf (ots) - Angela Merkel irrt. Weil ihre Forderung, der
Papst möge im Streit um den bischöflichen Holocaust-Leugner
Williamson endlich klare Worte sprechen, längst erfüllt ist. Schon
vor einer Woche hatte Benedikt jedes Vergessen, Leugnen und
Verharmlosen der Shoa gegeißelt und seine "volle und unstrittige
Solidarität mit den Juden" bekundet. Das war während einer
Generalaudienz vor vielen tausend Zuhörern. Auch die Kanzlerin hätte
dabei sein können. Karten gibt's im Pilgerbüro; sie kosten nichts.
Merkel wird auch ohne Rom-Besuch den Wortlaut kennen. Sie verfolgt
mit ihrer überraschenden Intervention dennoch richtige Ziele. Ihr
geht es nicht um die Einmischung in Kirchenfragen, wohl aber um die
Bewahrung einer Gedächtniskultur, die ausgehend von der Shoa
zwischen Gut und Böse zu unterscheiden hilft. Eine Endlos-Debatte
indes eröffnet exegetische Freiräume, die schädlich sind. Dafür ist
ein zu leiser Papst mitverantwortlich. In keinem anderen Land wird
über den Holocaust-Leugner so erbittert diskutiert wie in
Deutschland. Jetzt hat die deutsche Kanzlerin den deutschen Papst um
eine Klarstellung gebeten. Das Thema bleibt bei uns. Das kann nur
dann zukunftsweisend sein, wenn über die vielen, auch politisch
motivierten Statements hinweg miteinander kommuniziert wird. Communio
stammt aus der Kirche. Es bedeutet Gemeinschaft.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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