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RNZ: Deutscher Papst

Geschrieben am 01-02-2009

Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Natürlich wird Papst Benedikt nicht abdanken. Das ist auch nicht
nötig. Aber der nachdrückliche Protest gegen sein Vorgehen in
Zusammenhang mit der Rehabilitierung der Pius-Bruderschaft dürfte dem
Pontifex zu denken geben. Aus römischer Sicht mag es zwar
vernachlässigbar sein, wenn die ewigen Kritiker aus dem Land Luthers
wieder einmal laut vernehmbar sind. Aber Benedikt XVI. ist ein
"deutscher Papst". Und er müsste deshalb verstehen, dass jeglicher
Antisemitismus hierzulande schon alleine aus historischen Gründen
öffentlich gegeißelt wird und gegeißelt werden muss.
Leider steht der jüngste Beschluss, die Pius-Brüder aufzunehmen, in
einer ganzen Reihe von Beschlüssen, die den Verdacht nahe legen,
Benedikt wolle das Kirchenrad auf die Zeit von vor 1962, also vor der
Zeit der II. Vatikanischen Konzils, zurückdrehen. Die auf Latein
gehaltene Karfreitagsmesse, inklusive dem Gebet, die Juden mögen sich
der Katholischen Kirche anschließen, welche der Papst wieder
einführen ließ, gehört dazu. Und die jüngste Personalie, mit dem
künftigen Linzer Weihbischof einen weiteren Fundamentalisten in der
Kirchenhierarchie aufsteigen zu lassen, sie passt ebenfalls ins Bild
einer sich rückwärts entwickelnden Kirche. Der Papst predigt schon
lange die "Einheit der Kirche" - wenn es das ist, was er damit meint,
dürfte er die meisten Christen mit dieser Botschaft enttäuschen.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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