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Kölnische Rundschau: zum Zumwinkel-Urteil

Geschrieben am 27-01-2009

Köln (ots) - Was soll man sagen? Ein gerechtes Urteil? Ein zu
mildes Urteil? Zwei Jahre Haft auf Bewährung für den ehemaligen
Post-Chef Klaus Zumwinkel
sind kein Pappenstil. Sie sind im Gegenteil der Ausweis einer
erheblichen Schuld. Ein Urteil eben - man sollte es akzeptieren,
nicht bemäkeln.
Ja, natürlich gibt es einen Beigeschmack. Einen doppelten sogar. Nur
weil der Teil der Steuerhinterziehung, der aus dem Jahr 2001 stammt,
um Stunden (!) der Verjährung anheim fiel, rutschte das Volumen
der hinterzogenen Summe unter die Millionengrenze. Damit wurde die
Bewährung erst möglich. Die Anwälte haben gut gerechnet. Das ist
legitim. Verjährt ist verjährt. Auch das haben wir hinzunehmen. Es
gibt ein zweites Befremden. Zumwinkels Geständnis ist so total, dass
er auch auf die Überprüfung der Frage verzichtet, ob der Staat
auf legitime Weise an das belastende Material gekommen ist. Die CD
wurde angeboten - gestohlenes Material, also eine Art Hehlerware. Es
wird der Justiz nicht Unrecht sein, dass dieses Thema nicht breit
aufgerollt wird. Hat sich das strafmildernd ausgewirkt? Der Punkt
ist: Zum^winkel hat umfassend gestanden. Das hat immer strafmildernde
Wirkung, bei einem Drogendealer wie bei einem Kapitalverbrecher.
Niemand muss Mitleid mit Klaus Zumwinkel haben. Aber er hat viel
verloren. Er musste als Symbol herhalten. Als Symbol für eine
angeblich verkommene Managerkaste, die skrupellos Privatinteressen
vor Gemeinnutz stellt. Aber in einem Prozess sitzt kein Symbol,
sondern immer ein Mensch auf der Anklagebank. Er hat seinen Fehler
eingeräumt. Ein Fehler übrigens, der gemessen an seinem Einkommen
nicht so gigantisch war. Auch das gehört zur Wahrheit.
Er hat seine Strafe bekommen. Die hat er verdient. Das Urteil bewegt
sich sehr wohl im Rahmen vergleichbarer Verfahren. Nun muss es gut
sein. Für ihn. Nicht für die Politik. Die Frage, auf welche Weise
der Staat Beweismittel erlangen darf, muss eindeutig geklärt werden.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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