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WAZ: Einen wie ihn trifft es hart. Kommentar von Ute Schwarzwald

Geschrieben am 26-01-2009

Essen (ots) - Gute Nacht, Justiz. So lautet einer der ersten
Leser-Kommentare zum Urteil im Zumwinkel-Prozess. Das "Recht sei eine
Hure" und dieses Urteil "ein Schlag ins Gesicht" anderer.

In der Tat: Klaus Zumwinkel muss nicht hinter Gitter, wo ihn
viele gern gesehen hätten. Schließlich hat der ehemalige Post-Chef
das Finanzamt systematisch um eine Million Euro betrogen. Aus purer
Gier offenbar; nicht anders ist zu erklären, warum er im angeklagten
Zeitraum zwar zehn Millionen Euro zahlte, aber die elfte auf die
Seite schaffte.

Dennoch ist dieses Urteil für Klaus Zumwinkel kein mildes. Aus
Angst um seine Reputation hatte er vor Jahren eine Steueramnestie
ungenutzt gelassen, bei der er straffrei geblieben wäre. Was zeigt,
wieviel ihm an Ansehen, an gutem Ruf liegt. Jetzt steht der Manager
des Jahres 2003 am medialen Pranger wie kein anderer Unternehmer, ist
ein Ausgestoßener, vorbestraft, muss sein Bundesverdienstkreuz
vermutlich zurückgeben - und wird sicher nie mehr mit der Kanzlerin
speisen. Einen wie ihn trifft das hart. Andere - gierig wie er -
weckt das Urteil hoffentlich noch rechtzeitig auf.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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