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Berliner Morgenpost: Kommentar: Zukunft ist, was wir daraus machen

Geschrieben am 30-12-2008

Berlin (ots) - Optimisten haben es schwer an dieser Jahreswende.
Nur noch jeder dritte Deutsche (vor zwölf Monaten jeder Zweite)
blickt hoffnungsvoll in das neue Jahr, 28 Prozent haben
Befürchtungen, 30 Prozent sind skeptisch. Dass die Stimmungslage nur
gedrittelt ist, kann, wer will, sogar optimistisch sehen. Nach den
fast täglich neuen 2009-Prognosen der letzten Wochen für Konjunktur
und Finanzen müsste eigentlich Weltuntergangsstimmung herrschen.
Die aber macht sich aus hoffentlich gutem Grund hierzulande nicht
breit. Auch deshalb, weil Otto Normalverbraucher weit weniger
hektisch auf die real ausgebrochene Finanz- und die bislang mehr
herbei geredete Wirtschaftskrise reagiert als die vermeintlich
allwissenden Börsen- und Rankinggurus rund um den Globus. Erst haben
die Sparer ihre Konten nicht abgeräumt und damit das Finanzsystem vor
dem Zusammenbruch bewahrt, dann haben sie der Konjunktur durch
großzügige Weihnachtseinkäufe auch noch einen Schub versetzt. Ein
Indiz dafür, dass einmal mehr die erfragte allgemeine Stimmungslage
im Lande sich keineswegs decken muss mit der individuellen. So hat
die Mehrheit der Berufstätigen auch bislang keine konkreten
Auswirkungen der angekündigten schwersten Wirtschaftskrise seit 80
Jahren verspürt; nur aus immer neuen Prognosen von ihr vernommen.
Und selbst wenn das Jahr 2009 ein schweres werden sollte: Ein Blick
zurück zeigt, dass Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten schon
weit schlimmere Krisen gemeistert hat. Zwei Mal (1950 Korea und 1962
Kuba) drohte ein neuer Weltkrieg, 1973 drehten die Araber den Ölhahn
zu, Anfang der achtziger Jahre standen die Sozialsysteme vor dem
Kollaps und wurden erst dank eines Regierungswechsels saniert. Und
2001 versetzte der islamistische Terror die Welt in Angst und
Schrecken.
Auch ein Blick voraus kann Mut machen, wozu dieses Land fähig ist,
wenn es denn will: Im Mai 2009 wird die Bundesrepublik 60 Jahre alt -
so viel Demokratie und so lange Frieden war noch nie in der deutschen
Geschichte. Im November vor 20 Jahren fiel die Mauer und öffnete sich
der Weg zur Wiedervereinigung. Wir sollten schon ein bisschen
zufriedener sein mit dem, was wir erreicht haben und worum uns viele
in der Welt noch immer beneiden.
Es wäre töricht, die prognostizierte Wirtschaftskrise zu
verharmlosen, gar zu leugnen. Doch wie flüchtig Konjunkturvorhersagen
sind, hat das endende Jahr wieder bestätigt: Dem Aufschwunggerede
folgte die angeblich alles gefährdende Ölpreisexplosion, dann
kollabierten über Nacht die Finanzmärkte und vor ein paar Wochen
brach der Ölpreis zur Überraschung aller wieder ein; nun gilt er als
Stabilisator der Konjunktur. Welche Wendungen binnen zwölf Monaten!
Die Schwarzmaler mögen im Augenblick Hochkonjunktur haben. Doch ihre
Prognosen beziehen sich auf eine Zukunft, die wir selbst gestalten
können. Das sollten wir nie vergessen.

Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2

Pressekontakt:
Berliner Morgenpost

Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de


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