(Registrieren)

Stübgen: Europa hat den Führungsanspruch im weltweiten Klimaschutz verteidigt

Geschrieben am 12-12-2008

Berlin (ots) - Zu den Ergebnissen des Europäischen Rates vom 11.
bis 12. Dezember 2008 in Brüssel erklärt der europapolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Stübgen MdB:

Das Positive an den Beschlüssen des Europäischen Rates in Brüssel
ist, dass die Europäische Union an den während der Deutschen
Ratspräsidentschaft zur Klimapolitik vereinbarten Zielen festhält:
Reduktion der klimaschädlichen Emissionen bis 2020 um 20 Prozent;
Erhöhung der Energieeffizienz um 20 Prozent und Ausbau des Anteils
alternativer Energien ebenfalls auf 20 Prozent. Bei der
Lastenverteilung hat es dagegen die erwarteten Konflikte gegeben -
zwischen den Mitgliedstaaten, deren Industrie überproportional
betroffen ist und jenen, die entsprechende Industrien gar nicht
haben; darüber hinaus zwischen der Forderung eines Ausgleiches durch
Gratis- Verschmutzungsrechte für osteuropäische Kohlekraftwerke und
dem Ziel der notwendigen Modernisierung älterer Industrieanlagen,
ohne die die Klimaziele nicht erreicht werden können.

Immerhin hat Europa hat seine Führungsrolle im weltweiten
Klimaschutz verteidigt. Die Ausnahmen für eine Reihe von
Mitgliedstaaten, die kostenlose Vergabe von Zertifikaten für
bestimmte Industrien und ergänzenden finanziellen Hilfen haben vor
allem damit zu tun, dass es bislang kein global verbindliches, dem
europäischen Emissionshandel vergleichbares Klimaschutzregime gibt.
Solange dies so ist, müssen die Staats- und Regierungschefs ein Auge
darauf haben, dass ihre Beschlüsse nicht zu einer Abwanderung ganzer
Industriesektoren in globale Märkte führen, in denen der Klimaschutz
nichts kostet oder nicht beachtet wird.

Beim Vertrag von Lissabon ist der Europäische Rat allerdings den
Weg des geringsten Widerstandes gegangen. Die Verkleinerung der
EU-Kommission war ein zentrales institutionelles Reformziel der
Europäischen Union, um ihre Handlungsfähigkeit zu stärken. Dass
zukünftig jeder Mitgliedstaat wieder einen "eigenen" Kommissar in
Brüssel bekommt, ist für die Arbeitsfähigkeit der Kommission
abträglich und beeinträchtigt das im Vertrag von Lissabon gefundene
institutionelle Gleichgewicht. Die EU zeigt Schwäche, wenn einzelne
Mitglieder aus der politischen und wirtschaftlichen Solidarität
aussteigen und auf ihren nationalen Interessen beharren.

Auch beim europäischen Konjunkturpaket wurde eine einvernehmliche
Lösung erzielt; der Kompromiss fiel leichter, da der weitaus größte
Teil des europäischen Konjunkturpaketes im Volumen von 200 Mrd. EUR
von den Mitgliedstaaten für die nationale Bewältigung der
Wirtschaftskrise aufgebracht wird. Dass es auf europäischer Ebene
keinen neuen Fonds geben wird, ist ein wichtiger Erfolg der
Verhandlungen der Bundesregierung.

Mit dem Europäischen Rat von Brüssel geht auch die
Ratspräsidentschaft Frankreichs zu Ende; man kann sie als die seit
langem schwierigste EU-Präsidentschaft bezeichnen. Mit dem Scheitern
des Referendums zum Vertrag von Lissabon in Irland, der Georgienkrise
und der globalen Banken- und Wirtschaftskrise war die französische
EU-Präsidentschaft gleich mehrfach mit schwersten Herausforderungen
konfrontiert. Dass sie nicht überall erfolgreich war, ist ihr nicht
anzulasten. In ruhigem Fahrwasser ist die Europäische Union aber noch
nicht angekommen.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

176474

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Zumwinkel-Fall: Staatsanwältin wird nach Köln versetzt Berlin (ots) - Die Chefanklägerin im Steuerverfahren gegen Ex-Postchef Klaus Zumwinkel, Margit Lichtinghagen, soll nach Köln versetzt werden. Nach Informationen des in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" habe man sich darauf nach einem Gespräch Lichtinghagens am Freitag mit NRW-Justizministerin Müller-Piepenkötter und dem zuständigen Generalstaatsanwalt in Bochum geeinigt. Das Vertrauensverhältnis Lichtinghagens zur Amtsleitung in Bochum sei zerstört. Einen Teil ihrer Verfahren werde Lichtinghagen zur Staatsanwaltschaft Köln mitnehmen. mehr...

  • VCI zum Beschluss des Europäischen Rates über den Emissionshandel: Kein Freifahrtschein für die chemische Industrie Frankfurt/Main (ots) - Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) begrüßt den Beschluss des Europäischen Rates, energieintensiven Branchen die Emissionsrechte für Produktionsanlagen auch in der Handelsperiode 2013 bis 2020 kostenlos zuzuteilen. "Nach unserer ersten Einschätzung ist es gelungen, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit näher zusammenzuführen", erklärte Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des VCI. "Die chemische Industrie wird erhebliche Investitionen vornehmen, um die EU-Klimaschutzvorgaben bis 2020 zu erreichen. Der Kompromiss mehr...

  • Europa lässt Nichteisen-Metallindustrie beim Klimagipfel im Regen stehen / Bundesregierung bei Kompensation der CO2-Einpreisung in Strompreis gefordert Berlin (ots) - "Europa hat bei der Einigung zum Emissionshandel die Nichteisen-Metallindustrie offensichtlich im Regen stehen lassen.", erklärte Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer der WirtschaftsVereinigung Metalle, heute in Berlin zum EU-Klimaschutzpaket. Die Bundesregierung habe mit der weitgehend kostenlosen Zuteilung der Zertifikate für die energieintensiven Industrien lediglich einen Teilerfolg erzielen können. Entgegen vorheriger Ankündigungen ist es beim Treffen der Staats- und Regierungschefs nicht gelungen, eine volle Kompensation mehr...

  • EU-Klimapaket ein fauler Kompromiss / Evangelische Hilfswerke fordern umgehende Korrektur des Pakets Stuttgart/Bonn (ots) - "Das Versagen Europas im Klimaschutz zeugt von einem historischen Mangel an Verantwortung gegenüber der ganzen Welt und den künftigen Generationen". So kommentierte die Direktorin der evangelischen Hilfsaktion "Brot für die Welt", Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, den vorliegenden Kompromiss beim EU-Klimapaket aus Brüssel. "Dass die Bundesregierung bei den Verhandlungen eine negative Rolle spielte, bewirkt einen gewaltigen Vertrauensverlust. Globale Verantwortungsübernahme und zukunftsfähige Politik in Zeiten mehr...

  • Der Tagesspiegel: SPD-Europapolitiker Schulz: Kein "Blankoscheck" für EU-Klimabeschlüsse Berlin (ots) - Berlin - Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Europaparlament, Martin Schulz (SPD), hat die Klimabeschlüsse des EU-Gipfels in einer ersten Reaktion positiv bewertet. In einer ersten Übersicht wirke das Ergebnis "positiv", sagte Schulz dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Das Europaparlament muss dem Klimapaket in der kommenden Woche noch zustimmen. "Einen Blankoscheck wird es nicht geben", sagte Schulz mit Blick auf die bevorstehende Abstimmung des Europaparlaments. Insbesondere müsse das sogenannte Trilog-Gespräch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht