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Rheinische Post: Eine Ich-AG verlässt die SPD

Geschrieben am 25-11-2008

Düsseldorf (ots) - Von Thomas Seim

Für eine Schlagzeile war der gelernte Journalist Clement schon
immer gut. Mit dem Austritt aus der SPD hat er vielleicht seine
letzte geliefert. Clements Rückzug offenbart die Verbitterung eines
Ausgemusterten. Er leidet an dieser Missachtung.
Die SPD hat ihn nicht mit einer Rüge drangsaliert, wie er sagt.
Vielmehr haben sich Franz Müntefering als SPD-Chef und
Ex-Innenminister Otto Schily als Anwalt für ihn eingesetzt. Und wen
meint Clement, wenn er von einer De-Industrialisierungspolitik der
SPD spricht? Müntefering? Steinbrück? Steinmeier? Dafür stehen diese
drei nun gerade nicht. Was bleibt, ist der berechtigte Vorwurf einer
Zusammenarbeit mit der Linkspartei. Nicht nur in Hessen. Das ist die
offene Flanke der SPD. Aber Clements Austritt schwächt die
Steinbrücks, Steinmeiers, Münteferings - und damit die SPD insgesamt
im Kampf gegen die Linkspartei.
Clement wird nicht wiederkommen wie Lafontaine. Dafür fehlen ihm die
Unverschämtheit und Strategiefähigkeit des Saarländers. Johannes Rau,
den Clement mit Hilfe des damaligen Kanzlerkandidaten Schröder und
anderen aus dem Amt des NRW-Ministerpräsidenten kippte, erkannte erst
sehr spät, dass seinem Zögling fehlte, was er verkörperte:
charakterstarke Führungsfähigkeit. Gestern hat Clement dies auf seine
Art bestätigt. Nun ist er nur noch ein Journalist ohne Schlagzeile:
Eine unbedeutende Ich-AG.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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