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LVZ: Der politische Renten-Wille fehlt

Geschrieben am 12-11-2008

Leipzig (ots) - Von Andreas Debski
Den Ost-Rentnern geht es gut. Das sagt zumindest die Statistik.
Verglichen mit den Ruheständlern im Westen bekommen die Rentner hier
zu Lande - durchschnittlich - jeden Monat einiges mehr aus der
gesetzlichen Versicherung überwiesen. Da scheint es nur all zu
verständlich, dass sich die gesamtdeutschen Entscheidungsträger gegen
eine Angleichung der Altersbezüge in Ost und West stemmen.
Doch, wie gesagt, der Schein trügt. Natürlich lässt sich
argumentieren, dass Ost-Rentner durch den Ausgleichsfaktor
übervorteilt werden, die Lohnentwicklung hinterher hinkt und
gesamtgesellschaftlich nicht wider die ökonomische Vernunft gehandelt
werden kann. An den Fakten ändert das allerdings nichts. Während sich
die Altersbezüge in den neuen Ländern meist auf die gesetzlichen
Kassen beschränken, können sich viele Ruheständler im alten
Bundesgebiet auf mehrere Einkommenssäulen stützen - auf gesetzliche
Leistungen, Betriebsrenten, private Vorsorge. Und geschiedenen Frauen
steht ein Versorgungsausgleich zu. Unterm Strich erhalten viele
Ost-Rentner, die nicht selten längere Lebensarbeitszeiten nachweisen
können, deshalb weniger als die im Westen.
Es ist inzwischen Usus, immer wieder die Angleichung der gesetzlichen
Altersbezüge infrage zu stellen. Der entscheidene Punkt ist dabei der
Ausgleichsfaktor, mit dessen Hilfe Ost- und West-Löhne aufgerechnet
werden. Denn wird dieser mit der Angleichung gestrichen, wie jetzt
prophezeit, würden die meisten Ost-Rentner schlechter dastehen als
bisher. Doch das Vertrösten auf die Zeit nach 2019 hilft keinem
Ruheständler - den Menschen läuft die Zeit davon.
Damit die Einheit für die Rentner vollendet wird, muss es also auch
weiterhin den Ausgleichsfaktor geben. Das wäre nur recht - wenn auch
nicht billig. Aber dafür mangelt es am politischen Willen.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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Telefon: 0341/218 11558


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