(Registrieren)

SPD-Politik 2006: Bildung streichen, Konzerne beschenken / Greenpeace-Protest in Wolfsburg gegen Milliardengeschenke an Energiekonzerne

Geschrieben am 10-06-2006

Wolfsburg (ots) - Vier Greenpeace-Aktivisten haben sich am
Samstagmorgen mit einem fünfzehn mal neun Meter großen Banner vom
Gebäude des SPD-Landesparteitags zur Zukunft der Bildung in Wolfsburg
abgeseilt. "SPD-Politik 2006: Kein Geld für Bildung - Aber 10
Milliarden Euro für RWE, Vattenfall und Co." ist auf dem Banner zu
lesen. Über den Eingängen zum Tagungsgebäude haben sich zusätzlich
einige der 50 Greenpeace-Aktivisten mit Transparenten postiert. Die
Umweltorganisation protestiert unter dem Motto "Genossen, spart Euch
das" gegen die soziale Ungerechtigkeit in der Behandlung von Bürgern
und Energiekonzernen.

"An allen Ecken und Enden wird gestrichen. Im Bildungsbereich
fehlen Millionen zur Sanierung der Schulen, Unterricht fällt aus und
an den Hochschulen muss an hochwertiger Ausbildung gespart werden.
Die Energiekonzerne dagegen bekommen durch die Emissionszertifikate
Steuergeschenke in Milliardenhöhe", erklärt Karsten Smid,
Energieexperte von Greenpeace. Mit Emissionszertifikaten erhalten
Energiekonzerne Verschmutzungsrechte, weil sie etwa bei der
Verstromung von Kohle Treibhausgase in die Luft blasen. Bislang will
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Rechte kostenlos an die
Energieriesen abgeben.

Bei einem Zertifikatepreis von 20 Euro pro Tonne des Klimagases
Kohlendioxid ist das ein Geschenk von insgesamt zehn Milliarden Euro.
Obendrein haben die Energieversorger den Wert der geschenkten
Zertifikate auf die Stromkosten aufgeschlagen. So hat die
Energiewirtschaft im letzten Jahr ungerechtfertigt Milliardenprofite
zu Lasten der Stromkunden erzielt.

Im Jahr 2007 steht die größte Steuererhöhung in der Geschichte der
Bundesrepublik an, ohne die der Staat angeblich nicht mehr
handlungsfähig ist. Auch ein Gutachten der parteinahen
Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2005 sieht fehlende
Bildungsinvestitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro pro Jahr. Für
die vorschulische Erziehung fehlen 3,3 Milliarden Euro, in den
Schulen eine Milliarde Euro und bei den Hochschulen 7,4 Milliarden
Euro.
Greenpeace appelliert an die soziale Verantwortung der
Sozialdemokraten und fordert von ihnen bei der Bundes-SPD
durchzusetzen, dass die Zertifikate an die Energiekonzerne
versteigert werden. Nach geltendem EU-Recht ist es möglich, zehn
Prozent der auszugebenden Zertifikate im nächsten Handelszeitraum
2008 bis 2012 zu versteigern. Zwar würden 90 Prozent der Zertifikate
immer noch verschenkt. Trotzdem wäre die Versteigerung nach
Greenpeace-Meinung ein erster Schritt. Energiekonzerne zahlten dann
endlich für ihre Klimazerstörung und der Staat bekäme einen
finanziellen Spielraum für dringend notwendige Investitionen in
soziale Einrichtungen, Bildung und Klimaschutz. Die Versteigerung
wird auch von SPD-Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) befürwortet.
Die Entscheidung darüber fällt voraussichtlich am 21. Juni im
Kabinett in Berlin.

Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid vor Ort in Wolfsburg,
mobil unter Tel. 0171-8780 821
oder Pressesprecherin Svenja Koch, mobil unter Tel. 0171 8780 828.
Dort erhalten Sie auch Fotos.
TV-Material bekommen Sie unter Tel.: 0172 3243719.
Die Pressestelle des SPD-Landesverbandes Niedersachsen erreichen Sie
in der Woche unter Tel: 0511 1674 222.

Internet: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

16511

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Montgomery sieht im Tarifstreit der Ärzte noch viele Kompromissmöglichkeiten Berlin (ots) - Vor dem Geheimtreffen der Verhandlungsführer im Tarifstreit der Ärzte an Unikliniken hat sich der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB), Frank Ulrich Montgomery, optimistisch gezeigt. Es gebe noch "viele Kompromissmöglichkeiten" sagte Montgomery dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Konkret nannte der Verbandschef "acht bis zehn Punkte, die man noch abarbeiten kann". Dazu gehörten die Regelung der Bereitschafts- und Schichtdiensten ebenso wie die Gestaltung des Zulagensystems für die Klinikärzte. DenTarifabschluss mehr...

  • Der Tagesspiegel: Knobloch wünscht den Deutschen mehr Patriotismus - Neue Präsidentin des Zentralrats der Juden warnt junge Leute vor Schuldgefühlen wegen der Vergangenheit Berlin (ots) - Die neue Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, wünscht sich von den Deutschen mehr Patriotismus. "Warum sollen die Deutschen nicht stolz auf ihr Land sein?", sagte Knobloch dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Jeder könne darauf stolz sein, wie die Menschen nach dem Krieg "dieses Land mit den Händen aufgebaut haben". Sie werde oft von Zuwanderern gefragt, warum die Deutschen ihr Land nicht liebten. "Ich verlange ja gar nicht von den Neubürgern, dass sie schnell ein Patriotismusgefühl mehr...

  • Der Tagesspiegel: Knobloch fordert EU-Reiseverbot für Ahmadinedschad Berlin (ots) - Die neue Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat die EU und die Bundesregierung aufgefordert, ein Einreiseverbot für den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zu verhängen. Dem Tagesspiegel am Sonntag sagte sie, mit Ahmadinedschad müsse genauso umgegangen werden, wie mit dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko umgegangen worden sei: "Er hat Einreiseverbot in alle europäischen Länder. Warum sollte jemand, der ein Verbrechen begangen hat, das unter Strafe steht - und mehr...

  • Der Tagesspiegel: Gabriel fordert Stärkung von Palästinenserpräsident Abbas Berlin (ots) - Einen Tag, nachdem an einem Strand im Gazastreifen durch einen israelischen Angriff mehrere Zivilisten, darunter drei Kinder, gestorben sind, hat sich Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas getroffen. Gabriel, der seit Jahren immer wieder in die Region gereist ist, hält sich im Nahen Osten auf, um über die Themen Wasserversorgung, Abwasser und Erneuerbare Energien zu sprechen. Dem Tagesspiegel am Sonntag sagte er: "Ich habe hier noch nie eine so schwierige Lage gesehen." Er sei mehr...

  • Deutschlands beste Debattanten: Jan Liesenfeld und Lukas Barth aus Koblenz gewinnen das Finale des Bundeswettbewerbs Jugend debattiert in Berlin Berlin (ots) - - Bundespräsident Horst Köhler zeichnet Sieger aus Rund 50.000 Schüler und ca. 1.900 Lehrer an 440 Schulen in ganz Deutschland haben sich am Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2006 beteiligt. Nach hart umkämpften Finaldebatten zu den Themen "Soll in Deutschland einheitliche Schulkleidung eingeführt werden?" und "Soll in Deutschland Gentechnik in der Landwirtschaft staatlich gefördert werden?" überreichte Bundespräsident Horst Köhler den Siegern heute in der Akademie der Künste in Berlin ihre Urkunden. In der Altersgruppe mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht