(Registrieren)

Westfalenpost: Für den Koalitionsfrieden Gesundheitsfonds soll kommen

Geschrieben am 09-06-2006

Hagen (ots) - Von Lorenz Redicker

Die Stimmung war so gut wie noch nie. Hieß es nach dem
Spitzentreffen zur Gesundheitsreform im Kanzleramt. Die
Großkoalitionäre, also alle drei Parteien mit all ihren
auseinanderdriftenden Flügeln, kommen sich offenbar näher. Jedenfalls
beim Gesundheitsfonds. Zwar ist noch reichlich unklar, wie dieser
Fonds am Ende aussehen wird; etwa ob und wenn ja wieviel und welches
Steuergeld hineinfließen wird, oder ob und wie Privatversicherte
einbezogen werden. Aber immerhin wäre mit dem Fonds der unselige
(Wahlkampf-)Streit über Kopfpauschale und Bürgerversicherung zu den
Akten gelegt; die Koalition demonstrierte mithin die Fähigkeit zum
Kompromiss.
Für den Koalitionsfrieden ist der Gesundheitsfonds also von großer
Bedeutung. Ob er jedoch die Probleme im Gesundheitswesen lösen kann,
ist zweifelhaft. Er soll, so erhofft es sich die Koalition, den
Leistungswettbewerb zwischen den Kassen anregen: Nicht mehr der
niedrigste Beitrag - der wird zunächst vermutlich für alle gleich
sein -, sondern die beste Versorgung soll künftig im Mittelpunkt
stehen. Zwar könnten die Kassen ein solches Ziel durch
Beitragsrückerstattungen unterlaufen, aber das Gelingen der Reform an
dieser Stelle wäre dennoch möglich.
Fragt sich nur: Gilt es nicht eigentlich, drängendere Probleme zu
lösen als den bislang nicht zuletzt vom Gesetzgeber bewusst
amputierten Leistungswettbewerb unter den Kassen?
Tatsächlich steht zu befürchten, dass hier mit großem Aufwand ein
bürokratischer Koloss geschaffen wird, der am Ende mehr Probleme
schafft als er löst. Aber darin kennen sich die Akteure im
Gesundheitswesen ja aus.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

Rückfragen bitte an:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

16487

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Zur Schrumpfung der Gartenvereine in der Region / Pflege statt Raubbau Cottbus (ots) - Zu DDR-Zeiten waren Kleingärten begehrt. Glücklich war, wer eine Scholle zugesprochen bekam und sich darauf seinen Bungalow bauen konnte. Kleingärten waren Oasen im Grau der Städte. Gemüse von den eigenen Beeten ersparte die Jagd nach dem Wenigen, das in den Läden angeboten wurde. Diese Zeit ist vorbei. Die damalige Kleingärtnergeneration ist in die Jahre gekommen, an Nachwuchs fehlt es. Immer mehr Parzellen in der Lausitz und in der Elbe-Elster-Region stehen leer, Vereine fürchten um ihre Existenz, weil viele Gärten aufgegeben mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu: Schwarz-Rot peilt Gesundheitsfonds an / Griff ins Portemonnaie Cottbus (ots) - Offiziell üben sich die Gesundheitsexperten der großen Koalition nur in vagen Andeutungen. Doch spätestens seit ihrem jüngsten Spitzentreffen ist klar, wohin der Hase läuft. Der schon im April von Unionsfraktionschef Volker Kauder ausgeplauderte Plan eines Gesundheitsfonds wird zum Dreh- und Angelpunkt für das größte Reformvorhaben dieser Bundesregierung. Allerdings scheint der Grundsatzkompromiss in erster Linie dem Seelenheil von Schwarz-Rot zu dienen. Schließlich kann jede Seite von sich behaupten, sie habe wichtige Bausteine mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zur Situation im Irak nach dem Tod von Al-Sarkawi / Der Bürgerkrieg geht weiter Cottbus (ots) - Wer hofft, mit dem Tod des Top-Terroristen Abu Mussab al-Sarkawi zeichne sich ein Ende der mörderischen Gewalt im Irak ab, wird bald wieder mit der blutigen Wirklichkeit konfrontiert werden. Denn der Irak erlebt schon lange einen Bürgerkrieg, in dem terroristische Banden nur eine Nebenrolle spielen. Das Morden ist Teil der Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Volksgruppen. Oft tragen die Mörder Uniform, weil sich auch die Sicherheitsdienste des Landes an den Gewalttaten beteiligen. In großen Teilen des Iraks mehr...

  • Rheinische Post: Falscher Schritt im Jahr des Kindes Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel Wie man es auch dreht und wendet es passt nicht zusammen, wenn Ministerpräsident Jürgen Rüttgers trotzig darauf beharrt, dass 2006 in NRW das "Jahr des Kindes" sei und das Land gleichzeitig die Finanzierung der Kindergärten drosselt. Dieser Widerspruch gehört eindeutig in die Abteilung "grober handwerklicher Fehler", den sich die Landesregierung ein Jahr nach der Wahl vorhalten lassen muss. Die Mindereinnahmen, die Städten und Kreisen durch den Rückzug des Landes entstehen, sollen durch eine Aufstockung mehr...

  • Rheinische Post: Die kranken Kassen Düsseldorf (ots) - Von Thomas Wels In Deutschland ist man gerne und schnell bei der Hand, wenn es dem einen oder anderen Geschäftsführer oder Manager das Gehalt zu neiden gilt. Jetzt also die Prämien für die Chefs der Krankenkassen, die deutlich über dem liegen, was ein durchschnittlicher Arbeitnehmer verdient. Prämien sind in der freien Wirtschaft in diesen Positionen üblich, allerdings genau hier liegt das Problem. Die Krankenkassen sind alles andere als Unternehmen in einer freien Wirtschaft, und die Frage, wann einer eine Prämie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht