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Böhmer beklagt lückenhaften Kenntnisstand der Schüler über deutsch-deutsche Vergangenheit / Buchautor Welsch warnt vor anhaltender Verklärung der DDR

Geschrieben am 02-10-2008

Bonn (ots) - Wolfgang Welsch, Autor des Buches "Ich war
Staatsfeind Nr.1", hat eine anhaltende Verklärung der DDR beklagt. In
der PHOENIX Runde (Ausstrahlung heute 22.15 Uhr) sagte er: "Natürlich
wird die DDR verklärt. Die gesamtdeutsche Amnesie ist schon so groß
geworden ist, dass mit dem neuen Ministergesetz über die so genannten
Ehrenpensionen vergessen wird, dass die Begünstigten - oder
mindestens einige darunter - sehr stark Stasi-belastet sind." Es sei
ein "beschämender Zustand", dass etwa in Schulbüchern "die
Vergangenheit mit nicht mehr als zwei Seiten abgehandelt wird."
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung warnte der Ministerpräsident von
Sachsen Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU), davor, die DDR "so schön zu
reden, als ob das eine Form von Demokratie oder Rechtsstaat gewesen
wäre." Dadurch würden Begriffe verwischt. Weiter sagte Böhmer, er
erlebe auch den von Klaus Schröder in seiner jüngsten Untersuchung
festgestellten "sehr unterschiedlichen und zum größten Teil
lückenhaften Kenntnisstand der Schüler in West- und Ostdeutschland
über die gemeinsame Vergangenheit im geteilten Deutschland." Dies sei
außerordentlich bedenklich. Viele Schüler beklagten, dass in der
Schule kaum über die Probleme der gemeinsamen deutschen Vergangenheit
gesprochen werde, so der Ministerpräsident.
Der Linkpartei-Abgeordnete Roland Claus erklärte in der Sendung, er
habe festgestellt, dass "die Ostdeutschen seit fünf, sechs, sieben
Jahren ihr Selbstbewusstsein wiederentdeckt haben, das heißt, dass
sie sich nicht über andere ihr Leben in der DDR und danach definieren
lassen." Weiter sagte Claus: "In dem Maße, wie eine Deutungshoheit
über die DDR als ausschließlich Diktatur, als ausschließlich
Verfolgung so von vielen doch als Lebensalltag nicht wahrgenommen
wurde, wehren sie sich, indem sie selbstbewusst hervorkehren, was sie
auch an Lebensleistungen eingebracht haben."

Originaltext: PHOENIX
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2

Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198


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