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"Selbstzahlerleistungen stärken Krankenkassen"

Geschrieben am 24-09-2008

Berlin (ots) - Selbstzahlerleistungen in Arztpraxen und Kliniken
stabilisieren nach Auffassung des Verbands der Diagnostica-Industrie
(VDGH) die solidarische Krankenversicherung. Zehn Jahre nach
Einführung des so genannten IGeL-Systems forderte der
VDGH-Vorsitzende Dr. Jürgen Schulze daher heute (24.) in Berlin die
Kritiker zur differenzierten Betrachtung auf, Selbstzahlerleistungen
nicht weiter als überflüssigen Schnick-Schnack zu verunglimpfen, "mit
dem lediglich Ärzte und Industrie Geld verdienen wollen."

Schulze erinnerte daran, dass gesetzlich Krankenversicherte
wichtige labormedizinische Testverfahren über Jahre nur dank der
Möglichkeit, sie selbst zu zahlen, nutzen konnten, obwohl keinerlei
medizinische Gründe gegen diese Tests gesprochen hätten - wie die
anschließende Aufnahme in den Leistungskatalog der Krankenkassen
bewies, zuletzt das Chlamydien Screening für junge Frauen. Solche
Verzögerungen ließen sich angesichts des langwierigen
Aufnahmeverfahrens auch in Zukunft nur vermeiden, wenn der Patient
bereit sei, entsprechende Untersuchungsverfahren selbst zu tragen.

Erfreulicherweise, so Schulze, erkennen inzwischen viele Kassen
Selbstzahlerleistungen als Ergänzung ihrer Leistungspalette an. Er
empfahl den Kassen, solche Leistungen in den Wahltarifen anzubieten.
Auch Wahltarife mit labordiagnostischen Früherkennungstests könnten
ein Element im Krankenkassen-Wettbewerb sein.

Die Gefahr einer Entsolidarisierung der Krankenkassen sieht
Schulze weder in Wahltarifen noch in Selbstzahlerleistungen:
"Versicherte, die keine Beschwerden haben, jedoch ihr persönliches
Krebs- oder Herzinfarkt-Risiko abklären lassen wollen, kann zugemutet
werden, diese Laboruntersuchungen selbst zu bezahlen."
Selbstzahlerleistungen seien individuell sinnvoll, stärkten die
Entscheidungsfreiheit des mündigen Patienten und entlasteten die
Krankenkassen finanziell.

Der Selbstzahlermarkt ist nach Angaben des VDGH bisher für die
Hersteller von Reagenzien und Diagnosesystemen für das ärztliche
Labor noch recht unbedeutend. Auf Grundlage einer Studie des
Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen wurde er auf etwa
60 Millionen Euro geschätzt. Das entspräche rund drei Prozent des
Diagnostica-Gesamtmarkts, dessen Volumen in Deutschland im
vergangenen Jahr knapp 2,1 Milliarden Euro erreichte. Der VDGH
rechnet jedoch damit, dass der Selbstzahlermarkt langsam, aber stetig
wächst.

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als
Wirtschaftsverband die Interessen von ca. 90 Unternehmen. Sie stellen
zur Diagnose menschlicher Krankheiten entwickelte
Untersuchungssysteme und Reagenzien sowie Instrumente, Reagenzien,
Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den
Lebenswissenschaften her. Die Branchen erwirtschaften in Deutschland
einen Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro.

Originaltext: Verband der Diagnostica-Industrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8171
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8171.rss2

Rückfragen an:
VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e. V.
Thomas Postina (PPR)
Telefon: 069/2556-1731
Telefax: 069/23 66 50
E-Mail: presse@vdgh.de


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