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Paritätischer fordert bedarfsgerechten Kinderregelsatz

Geschrieben am 24-09-2008

Berlin (ots) - Eine heute vom Paritätischen Gesamtverband in
Berlin vorgelegte Expertise kommt zu dem Ergebnis, dass die
bestehenden Regelsätze für Kinder und Jugendliche in Hartz IV weit
unter dem Mindestbedarf liegen. Je nach Altersgruppe betrage die
notwendige Erhöhung bis zu 40 Prozent. Insbesondere der Regelsatz für
die Altersgruppe der 6 bis unter 14-Jährigen sei deutlich
unterbewertet und liege um 86 Euro unter dem tatsächlichen Bedarf.
Eine Unterversorgung bestehe vor allem in den Bereichen Nahrung,
Kleidung und Bildung.

"Die geltenden Regelsätze für Kinder und Jugendliche reichen
nachgewiesenermaßen nicht für die ausgewogene Ernährung eines
Schulkindes aus. Ausgaben für Bildung sind überhaupt nicht
vorgesehen. Das Zögern der Bundesregierung, hier endlich tätig zu
werden, ist angesichts einer Zahl von über zwei Millionen Kindern und
Jugendlichen im Hartz IV-Bezug ein Armutszeugnis erster Klasse",
kritisiert Verbandsvorsitzende Heidi Merk.

Nach Berechnungen des Paritätischen müssten die Regelsätze von
derzeit 211 und 281 Euro je nach Alter auf Beträge zwischen 254 und
321 Euro angehoben werden, um bedarfsdeckend zu sein. Die gegenüber
den offiziellen Regelsätzen deutlich höheren Beträgen resultieren
daraus, dass erstmalig in der Geschichte der Bedarfsfeststellung
tatsächlich Daten von Familien und von Kindern ausgewertet wurden.
Die bisherigen Analysen bezogen sich ausschließlich auf das
Ausgabeverhalten von einkommensschwachen Erwachsenen und insbesondere
Rentnern. "Kinder sind nicht nur einfach kleine und billigere
Erwachsene, sondern haben spezifische Bedürfnisse und Bedarfe. Das
muss endlich berücksichtigt werden", so Merk.

Der Verband fordert die sofortige Anhebung der Regelsätze auf ein
bedarfsgerechtes Niveau sowie die Wiedereinführung eines
Rechtsanspruchs auf einmalige Leistungen, wenn besondere Hilfen
gefordert sind. Schließlich sei es von entscheidender Bedeutung, dass
lokale Infrastrukturangebote in den Bereichen Bildung, Sport und
Kultur ausgebaut und einkommensschwachen Familien kostenfrei zur
Verfügung gestellt werden.

Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53407.rss2

Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel.:030/24 636-305, E-Mail: pr@paritaet.org
Weitere Informationen unter: http://www.forschung.paritaet.org.


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