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Rheinische Post: Müntemeier schrödert

Geschrieben am 11-09-2008

Düsseldorf (ots) - Von Sven Gösmann

Déjà-vu-Erlebnis nennen Psychologen jenes Phänomen, bei dem man
das Gefühl hat, etwas schon einmal exakt so erlebt zu haben. Es muss
sich dabei nicht zwingend um ein Krankheitssymptom handeln - auch im
Falle starker Erschöpfung kann es einem so ergehen. Die SPD ist
erschöpft, sie hat sich an ihrem Vorsitzenden Kurt Beck abgearbeitet,
der am Ende "politischen Bilanzselbstmord" ("stern") beging. Deshalb
genießt die SPD jetzt ihr Déjà-vu: eine Wahlkampfbühne, auf der Franz
Müntefering, Gerhard Schröder und Frank-Walter Steinmeier stehen, als
wäre es nie anders gewesen. Der neue SPD-Kanzlerkandidat stellt sich
eilig und vollständig in die Tradition seines Lehrmeisters Schröder,
der ihm prompt "das Zeug zum Kanzler" bescheinigt.
Steinmeier und Müntefering inzwischen "Müntemeier" getauft haben
sich nach einer sorgfältigen Risikofolgenabschätzung für diese
Strategie entschieden. Letztlich planen sie 2009 eine Neuauflage der
Schröder-Wahlkämpfe, in denen der Kandidat immer wichtiger war als
die Partei. Die Parteilinke halten sie für domestizierbar, etwa durch
ein dezidiert linkes Wahlprogramm mit Vermögensteuer und anderen
linken Ladenhütern. Müntemeiers Kalkül: Papier ist geduldig, der
Wähler nicht. Die CDU schweigt derzeit zu alldem. Weil sie keine
Antwort hat?

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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