(Registrieren)

WAZ: Schaar kritisiert Datenverkäufe durch die Kommunen

Geschrieben am 03-09-2008

Essen (ots) - Nicht nur professionelle Adresshändler, sondern auch
die Kommunen erzielen Einnahmen durch den Verkauf persönlicher Daten.
Diese Praxis hat der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar im
Gespräch mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe) scharf kritisiert. "Ich stehe dem
äußerst kritisch gegenüber, insbesondere weil diese Daten ja
zwangsweise für hoheitliche Zwecke erhoben werden", sagte Schaar. Es
sei bedenklich, dass Kommunen Meldedaten wie Namen und Adressen an
Unternehmen weitergeben und damit "nicht unerhebliche Einnahmen
erzielen". Schaar will die Praxis der Kommunen auch an diesem
Donnerstag beim Datenschutz-Gipfel ansprechen, zu dem
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) eingeladen hat.

Allein die Stadt Bochum erzielt jährlich Einnahmen von rund
220.000 Euro, wie ein Sprecher der Stadt auf Anfrage der WAZ
mitteilte. Etwa ein Viertel der rund 125.000 Melderegister-Auskünfte
sei gebührenpflichtig. Gelsenkirchen nimmt eigenen Angaben zufolge
pro Jahr etwa 170.000 Euro durch die Weitergabe von
Melderegister-Daten ein.

Schaar forderte, dass die Bürger ein allgemeines Widerspruchsrecht
gegen die Weitergabe ihrer Melderegister-Daten erhalten. "Derzeit
gibt es eine Auskunftssperre nur ausnahmsweise, etwa wenn man bedroht
wird. Dies ist völlig unzureichend", sagte er der WAZ.

Zu seinen Erwartungen an den Datenschutz-Gipfel erklärte Schaar:
"Ein Symbol-Gipfel würde uns allen nicht weiterhelfen. Ich erhoffe
mir konkrete Ergebnisse, und nicht nur Absichtsbekundungen." Neben
einer generellen Einwilligung in die Datenweitergabe forderte Schaar
auch eine Kennzeichnungspflicht über den Datenursprung. "Es gibt
derzeit Lücken im Gesetz, die wir schließen müssen", sagte Schaar. Er
regte an, schwerwiegende Verstöße gegen den Datenschutz künftig im
Strafgesetzbuch zu verankern. "In diesem Zusammenhang sollte auch
über Strafverschärfungen nachgedacht werden", fügte er hinzu.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

156570

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Ältere Arbeitnehmer immer seltener krank Düsseldorf (ots) - Über 50 Jahre alte Beschäftigte fehlen immer seltener aus gesundheitlichen Gründen. Dies berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Zahlen des Wissenschaftlichen Instituts der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK). Demnach sei die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage bei den 50- bis 54-Jährigen in fünf Jahren um 8,9 Prozent zurückgegangen, bei den 55- bis 59-Jährigen sogar um 13,4 Prozent, berichtet die Zeitung weiter. Der Rückgang beziehe sich auf alle typischen Verschleißerscheinungen. mehr...

  • Rheinische Post: Gesundheitsministerin Schmidt besorgt über Impfmüdigkeit Düsseldorf (ots) - Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) macht sich Sorgen um die nachlassende Impfbereitschaft. "Bei vielen Jugendlichen fehlen häufig die Auffrischimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie", sagte sie der Rheinischen Post (Mittwochausgabe). Sie kündigte regelmäßige nationale Impfkonferenzen mit den Ländern an. Ziel der Bundesregierung sei es, bei Kindern eine Impfquote von 95 Prozent zu erreichen. Impfungen werden von den Kassen als Pflichtleistungen übernommen. Dafür haben die gesetzlichen Krankenversicherer mehr...

  • Rheinische Post: Bosbach: In afghanisch-pakistanischen Terrorcamps werden auch mehr als 50 Deutsche geschult Düsseldorf (ots) - Die Verwicklung deutscher Staatsbürger in den internationalen Terrorismus ist größer als bislang angenommen. Unter Hinweis auf die Ausbildung von Terrorhelfern in den Taliban-Hochburgen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet sagte Unionsinnenexperte Wolfgang Bosbach der Rheinischen Post (Mittwochausgabe): "Auch mehr als 50 Deutsche werden in diesen Lagern geschult." Die Bedrohungslage in Deutschland sei "besorgniserregend". Es gebe einige Dutzend so genannter "Top-Gefährder", die zum Teil mit einem großen Aufwand an mehr...

  • Rheinische Post: Ärzte in Nordrhein bekommen weniger Geld als in Bayern Düsseldorf (ots) - Die 17.500 niedergelassenen Ärzte in Nordrhein sollen 2009 für die Behandlung von Kassenpatienten 109 Millionen Euro bzw. 3,6 Prozent mehr Honorar erhalten. Das geht aus dem Beschluss der Schlichtungskommission hervor, der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) vorliegt. Damit schneidet Nordrhein im Vergleich zu Bayern schlecht ab: Bayerische Ärzte erhalten 6,8 Prozent mehr. Und das, obwohl Bayern bereits jetzt mehr verdienen. Eine bayerische Praxis macht im Schnitt 85.000 Euro Umsatz im mehr...

  • LVZ: SPD-MdB Barthel: Rente mit 67 muss wieder weg / Kanzlerkandidat muss zum neuen Wirtschafts- und Sozialprogramm der SPD passen Leipzig (ots) - Der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel, Unterzeichner des SPD-internen Wahlprogramm-Aufrufs zur Kehrtwende von der bisherigen Agenda-2010-Politik, hat die Forderung der Partei-Linken bekräftigt, wonach der nächste SPD-Kanzlerkandidat zu dem zunächst zu erarbeitenden wirtschafts- und sozialpolitischen neuen Programm der Partei passen müsse. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Barthel, "zunächst muss die SPD ihr wirtschafts- und sozialpolitisches Profil schärfen, um dann die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht