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Zum Tag der Umwelt: DaimlerChrysler kündigt für 2007 "sauberen" Smart ForTwo für die USA an - in Deutschland kommt neuer Diesel-Smart dagegen ohne Russfilter

Geschrieben am 05-06-2006

Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe fordert von Konzernchef Dieter
Zetsche Entscheidung "pro Partikelfilter" für den Smart - Stuttgarter
Automobilkonzern einer der Hauptinitiatoren des Widerstandes gegen
die Russfilterpläne der Bundesregierung

Berlin, 5. Juni 2006: Zum "Tag der Umwelt" gibt DaimlerChrysler
Konzernchef Dieter Zetsche bekannt, den Smart ForTwo im kommenden
Jahr in den USA einführen zu wollen. Nach Informationen der Deutschen
Umwelthilfe e. V. (DUH) soll diese US-Version den strengsten
amerikanischen Abgasnormen genügen. Aus "Kostengründen" soll hingegen
die ebenfalls für 2007 angekündigte europäische Diesel-Version des
Smart ForTwo keinen Partikelfilter erhalten und wird somit die
zukünftige Euro 5 Grenzwerte für Russpartikel nicht einhalten.

"Sollte DaimlerChrysler Konzernlenker Dieter Zetsche die im März
2006 durch seinen Vorgänger Jürgen Schrempp gegebene Zusage brechen,
dass auch der Smart einen geregelten Partikelfilter erhält, wird die
Deutsche Umwelthilfe hierauf mit kreativen Aktionen reagieren.
Angesichts drohender Zulassungs- und Fahrverbote in anderen
EU-Staaten darf eine solche Dreckschleuder nicht auf die Straße
kommen ", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen
Umwelthilfe e. V. (DUH). "Während sich die Marke Mercedes-Benz im
Sommer 2005 noch unter Schrempp in ganzseitigen Anzeigen feierte, als
erste Automobilmarke nur noch Fahrzeuge mit Partikelfilter zu
verkaufen, soll der für 2007 angekündigte neue Smart ForTwo ohne
geregeltem Partikelfilter auf den Markt kommen. Das heißt: Für die
USA und Kalifornien Hui - für Deutschland und Europa Pfui!"

Nach Berechnungen der DUH beträgt die Einsparung durch den
Verzicht auf den Partikelfilter zwischen 100 und 200 Euro pro
Fahrzeug. In Holland ist ab 2007 die Zulassung von Diesel-Neuwagen
ohne Partikelfilter nicht mehr zulässig. Weitere EU-Staaten wollen
dem holländischen Beispiel folgen. Umweltminister Sigmar Gabriel
plant eine Strafsteuer von 300 Euro für Diesel-Neuwagen ohne
Partikelfilter, ebenfalls ab 2007.

Wie reagiert DaimlerChrysler auf den Versuch der Politik,
ungefilterte Diesel-Pkw von unseren Straßen zu verbannen? Der
Lobbyapparat fährt auf Betriebstemperatur hoch. Doch diesmal genügt
es nicht, wenn der Leiter Regierungsbeziehungen Reinhold Kopp von
Volkswagen oder Dieter Spöri, (der laut Wikipedia heute als Lobbyist
bei der Bundesregierung für die DaimlerChrysler AG in Berlin
arbeitet) tätig werden. Die Konzernleitung selbst wird aktiv. Zum
Beispiel mit einer "Politikberatung" in Wort und Schrift.

Neben einem Telefonat zwischen Dieter Zetsche und Sigmar Garbiel
Mitte Mai war DaimlerChrysler anschließend "gerne bereit" dem BMU
"dazu die Daimler-Chrysler-Position näher zu erläutern". Der DUH
liegt dieses Schreiben vor. Nicht verwunderlich ist angesichts der
Smart-Pläne die Aussage : "Dennoch hält DaimlerChrysler eine
"Strafzahlung" in Form eines Malus für Pkw ... für bedenklich".
Insgesamt spricht sich das Unternehmen in diesem Schreiben sowohl
gegen die Maluszahlung für schmutzige Neuwagen wie auch gegen
Anreizzahlungen bei der Nachrüstung alter Dieselfahrzeuge aus. Wer
ein sauberes Auto fahren möchte, so schließt sinngemäß das Schreiben,
der möge sich doch bitte gleich einen rußgefilterten Neuwagen kaufen.

Nach Informationen wird DaimlerChrysler in seiner
"Politikberatung" unterstützt durch BMW, Audi und - besonder
erfolgreich - durch die Volkswagen AG. Nachdem sich die
Bundesregierung von ihrem Vorhaben, Besitzern rußender Pkw eine
Nachrüstung mit Filtern zu erleichtern, nicht abbringen ließ,
konzentrieren sich die deutschen Autohersteller in Ihrer
"Politikberatung" auf den Bundesrat. So verwundert es nicht, dass der
bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser mit Datum 28.5.2006
Staatssekretär Nawrath im Bundesfinanzministerium mitteilt, dass alle
CDU-geführten Bundesländer "das dem Eckpunktepapier zugrunde liegende
Konzept einhellig nicht befürworten". Zu Niedersachsen fügt er am
Ende des Schreibens noch an: "Niedersachsen lehnt - unabhängig von
den genannten Gesichtspunkten - die kraftfahrzeugsteuerliche
Förderung von Dieselrussfiltern für Pkw im Rahmen der
Kraftfahrzeugsteuer aus grundsätzlichen Erwägungen generell ab.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Für Rückfragen:
Jürgen Resch
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030/ 258986-0
mobil: 0171/3649170,
E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Hackescher Markt 4
10178 Berlin
Tel.: 030/ 258986-15
mobil 0171/5660577
E-Mail: rosenkranz@duh.de


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