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Lausitzer Rundschau: Südossetien soll unabhängig werden Wirklichkeitsverlust

Geschrieben am 25-08-2008

Cottbus (ots) - Dass der Kreml jetzt die willfährigen Abgeordneten
vorschickt, um die Unabhängigkeit der umstrittenen Region Südossetien
ins Gespräch zu bringen, wird die Beziehungen zur EU und zu den USA
weiter belasten. Der vor Beginn der militärischen
Auseinandersetzungen von weniger als 100 000 Menschen bevölkerte
Landstrich ist auf sich gestellt gar nicht lebensfähig - faktisch
wäre eine dauerhafte Trennung von Georgien nur denkbar mit einer
Grenzverschiebung. Solch eine Expansion Russlands aber wäre ein
weitreichender Präzedenzfall.
Wesentlich besorgniserregender aber ist die damit einher gehende
Bewusstseinstrübung in den Köpfen so vieler Entscheidungsträger
Russlands. Jetzt mit großem propagandistischem Aufwand als
Schutzmacht unterdrückter regionaler Minderheiten aufzutreten, ist
schon angesichts des blutigen Feldzugs gegen die
Unabhängigkeitsbestrebungen der Tschetschenen eine Absurdität.
Vor allem aber scheint Moskau völlig zu vergessen, welche
Erinnerungen solch ein Vorgehen in Mittel- und Osteuropa wachruft.
Balten, Polen, Tschechen, Slowaken, Ungarn, Finnen und Ukrainer haben
ihre eigenen Erfahrungen gemacht mit Truppen, die damals Sowjetarmee
hießen, von Russen allerdings befehligt wurden. Diese leidvolle
Vergangenheit scheint all denen völlig entrückt zu sein, die sich
jetzt in einer fast schon grotesken Wiederholung der Geschichte als
Befreier der Völker präsentieren. Seit dem Zusammenbruch der
Sowjetunion wird mit der kleinen ossetischen Minderheit in Georgien
ein unwürdiges Spiel getrieben - von beiden Parteien des Konflikts.
Die Abchasen, die zweite von Moskau unter die Fittiche genommene
Minderheit, wurden nach den nie völlig aufgeklärten Massakern an
Georgiern von 1993 zu Mordkomplizen. Sollte dies jetzt den Grund
liefern für die Verschiebung der russischen Grenzen, wäre es
tatsächlich das Aus für die weitere Zusammenarbeit zwischen der EU
und Russland. Denn im Gegensatz zu 1945 haben diesmal die Polen, die
Tschechen und Ungarn ein gehöriges Wort mitzureden.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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