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n-tv Nachrichtenservice VORAB: Zitate von Gerhard Cromme aus dem n-tv-Talk "Heiner Bremer - Unter den Linden 1"

Geschrieben am 27-06-2008

Köln (ots) - Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender der
ThyssenKrupp AG und der Siemens AG und Vorsitzender der
Regierungskommission "Deutscher Corporate Governace Kodex", heute (ab
17.10 Uhr) im n-tv-Talk "Heiner Bremer - Unter den Linden 1"

zur Kritik daran, dass es Managern freigestellt ist, den Corporate
Governance Kodex zu befolgen und zur Frage, ob man nicht eher
gesetzliche Vorschriften machen sollte:

"Fast 100 Prozent der Empfehlungen, die wir im Kodex aussprechen,
werden von den Unternehmungen befolgt. [...] Da die Empfehlungen
befolgt werden, ist es mit Sicherheit so, dass auch ein Gesetz nicht
zu weiteren Befolgungen führen würde."

"Bei der Frage der Offenlegung der Managervergütung haben 80
Prozent der Unternehmen im DAX freiwillig gesagt, 'wir machen es'. Es
hat allerdings einige prominente Verweigerer gegeben. Daraufhin ist
die Politik eingestiegen und hat ein Gesetz verabschiedet, das
inhaltlich fast wörtlich unseren Kodex-Empfehlungen entspricht."

Zu dem Gesetz zur Offenlegung von Manager-Gehältern:

"Das war sicherlich keiner der Höhepunkte meiner Tätigkeit als
Vorsitzender der Corporate Governace Kommission. Ich bin enttäuscht
gewesen. Aber so ist das eben im Leben. [...] Es braucht immer eine
lange Zeit, bis man zu einem Konsens kommt. [...] Es ist schade. Wir
hätten ein herrliches Beispiel der Selbstregulierung der deutschen
Wirtschaft zeigen können, wenn wir uns auf unsere Formulierungen
hätten verständigen können."

Zur Beurteilung der Arbeit der Kommission Deutscher Corporate
Governance Kodex:

"Wir haben sehr viel Kritik erhalten. Aber: Vielen geht der Kodex
nicht weit genug, anderen geht er viel zu weit. Dadurch, dass wir uns
in der Mitte dieser Kritik bewegen, haben wir sicherlich das
Richtige, das Machbare und auch das Vernünftige gemacht."

"Wir haben auch manche heiße Kastanie für die Regierung aus dem
Feuer geholt, so dass die Regierung gar nicht selbst einschreiten
musste."

Zur Kritik Wolfgang Schäubles an hohen Manager-Gehältern auch bei
schlechter Unternehmensentwicklung:

"Ich glaube, es ist relativ einfach, auch hohe Gehälter zu
erklären, wenn wirklich überdurchschnittlich gut gearbeitet wurde.
Aber die Kritik - und gegen die kann man sich dann auch gar nicht
wehren - setzt da ein, wo letztlich bei Fehlleistungen oder sogar
Versagen hohe Gehälter oder Abfindungen gezahlt werden. Hier ist in
einigen Unternehmen in der Vergangenheit ein Fehler gemacht worden,
der jetzt durch den Corporate Governance Kodex transparent und
sichtbar gemacht worden ist. Hier setzt jetzt zu Recht Kritik ein,
und ich kann nur hoffen, und ich bin auch sicher, dass die
Aufsichtsräte sich mit diesem Thema beschäftigen werden."

Zum Ansehen der Sozialen Marktwirtschaft und zur Frage, inwieweit
das Fehlverhalten von Managern dem Ruf der Sozialen Marktwirtschaft
schaden kann:

"Es ist immer dasselbe, dass einzelne schwarze Schafe, die meinen,
sie könnten in der Grauzone ihr Schäfchen ins Trockene bringen, dem
System oder der Zunft oder dem Berufsstand gewaltig schaden können.
Das gilt natürlich auch für Manager. Es ist schade, dass die Soziale
Marktwirtschaft, die ja nun wirklich die Basis unseres Erfolgs und
Wohlstands ist, durch das Fehlverhalten Einiger in Frage gestellt
wird. Der Grund, weshalb die Soziale Marktwirtschaft kritisiert wird,
ist aber natürlich vielschichtig. Das ist ein Punkt, aber auch nicht
der einzige."

Zur Aufarbeitung der "Compliance-Probleme" bei Siemens:

"Es dauert deshalb so lange, weil es sich um einen Fall von einer
Größenordnung handelt, die wir in Deutschland bisher nicht gehabt
haben. [...] Da nun die Staatsanwaltschaften sowohl in Deutschland
als auch in Amerika, aber auch in vielen anderen Ländern, aktiv sind,
muss das einfach jetzt aufgearbeitet werden. [...] Wir sind also
letztlich davon abhängig, wann die Staatsanwaltschaften zu der
Erkenntnis kommen, dass sie jetzt alles aufgeklärt haben. Und dann
wird wieder Ruhe einkehren."

Zur Frage, ob Manager börsenorientierter Unternehmen in
Deutschland das Augenmaß und die Bodenhaftung verloren haben:

"Es ist sicherlich eine Versuchung für die Vorstandsvorsitzenden
oder Vorstände von großen Unternehmungen, zu vergessen, dass sie
letztlich Angestellte sind und dass ihnen die Firma nicht gehört. Und
wenn man fünf, zehn oder 15 Jahre von morgens bis abends in den
Firmen hofiert wird, dann kann der ein oder andere, wenn er nicht
charakterlich stark ist, schon mal die Bodenhaftung verlieren. [...]"

Zitate frei mit dem Hinweis auf n-tv

Diese und weitere Zitate in der n-tv-Presselounge unter
www.n-tv.de/presse

Sendezeiten:
"Heiner Bremer - Unter den Linden 1" mit Gerhard Cromme wird heute um
17.10 Uhr und um 23.15 Uhr ausgestrahlt.

Originaltext: n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8180
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8180.rss2

Pressekontakt:
Sonja Friedrich
0221-91522620
Sonja.Friedrich@n-tv.de


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