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LVZ: FDP und Grüne werfen Verteidigungsminister Jung Führungsschwäche beim Afghanistan-Einsatz vor / Damit werde der Linken in die Hände gespielt

Geschrieben am 24-06-2008

Leipzig (ots) - Unmittelbar vor der Unterrichtung der
Verteidigungs-Experten des Bundestages über die neuen
Mandatsobergrenzen für den Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan hat die
Opposition Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) "eine
deutliche Führungsschwäche" vorgeworfen. "Statt der Bevölkerung der
Öffentlichkeit reinen Wein über den bereits sechs Jahre dauernden
Einsatz einzuschenken", spiele Jung "mit seiner schlechten
Informationspolitik der Linken in die Hände", betonten
übereinstimmend die Verteidigungsexperten der Grünen, Winfried
Nachtwei, und der FDP, Elke Hoff, gegenüber der "Leipziger
Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe).

Hoff sprach von "mangelndem Mut zur Führung", weil die Diskussion
über die notwendigen Anforderungen an den Einsatz "nur hinter den
Kulissen" geführt werde. Zugleich beklagte sie, dass mit der
Übernahme der "Feuerwehr-Funktion" für den gesamten Bereich
Nordafghanistans im Rahmen der Quick Reaction Force das
Bundeswehr-Kontingent "materiell auf keinen Fall optimal ausgerüstet"
sei. Jung sei gefordert, rasch alles zu tun, "damit die
festgestellten Ausrüstungs-Defizite behoben werden".

Nachtwei kritisierte den "mangelnden Mut" Jungs. "Dieser defensive
Umgang mit den Problemen aber auch mit den Leistungen für Afghanistan
spielt der Linken in die Hände." Nachtwei warnte vor einem schnellen
Truppenabzug aus Afghanistan, weil damit die Probleme enorm verstärkt
würden "und dies ein Ausdruck von völliger Verantwortungslosigkeit"
wäre.

Bestätigt wurden aus zuständigen Regierungskreisen, dass Jung und
Außenminister Steinmeier morgen den Verteidigungsobleuten eine
Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents für Afghanistan mit Wirkung ab
Oktober von 3500 auf 4500 Soldaten vorschlagen werden. Zum Einsatz
kommen sollen zunächst aber nur 4200 Bundeswehr-Soldaten. Zugleich
soll, gedacht auch als Entgegenkommen für die SPD, die
Mandatsobergrenze für den umstritteneren Anti-Terror-Einsatz im
Rahmen der Operation Enduring Freedom von jetzt 1400 auf nur noch 800
Soldaten abgesenkt werden. Die Dauer des neuen Mandats soll auf 14
Monate verlängert werden, um eine Nachfolgeentscheidung erst nach der
nächsten Bundestagswahl treffen zu können.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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