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Südwest Presse: KOMMENTAR · KURT BECK SPD in Not

Geschrieben am 20-06-2008

Ulm (ots) - Dass Kurt Beck dünnhäutig geworden ist, hat sich
herumgesprochen. Fairerweise muss man einräumen, dass der
SPD-Vorsitzende von den professionellen Beobachtern in Berlin nicht
durchweg mit dem gebotenen Respekt und Anstand behandelt wird, von
der Verletzung journalistischer Vertraulichkeitsregeln ganz zu
schweigen. Das ändert nichts an Becks nahezu verzweifelter Lage.
Gewiss trägt der Pfälzer beileibe nicht die Alleinschuld an der
Malaise einer Partei, die sich seit langem ein Übermaß an
Disziplinlosigkeiten und Richtungskämpfen leistet. Man mag kaum noch
glauben, dass sich die Genossen vor über 145 Jahren dem Grundwert der
Solidarität verschrieben haben. Brüderlichkeit ist, jedenfalls
innerparteilich, unter den machtbesessenen Brandt-Enkeln zum
Fremdwort geworden.
Beck spürt zunehmend, dass die Krise der SPD seinen Namen trägt, ob
das nun gerecht ist oder nicht. Seine Überreaktionen sind menschlich
nachzuvollziehen, helfen jedoch weder ihm selbst noch der Partei
weiter. Sie tragen nur zum negativen Gesamtbild der SPD bei.
Das Fatale an der Situation ist, dass keiner unter den übrigen
Führungsgenossen erkennbare Anstalten macht, entweder den
strauchelnden Vorsitzenden in einer gemeinsamen Kraftanstrengung zu
stützen oder die Reißleine zu ziehen, weil Beck überfordert ist.
So stolpert die SPD, wie schon seit Jahren, von einer Verlegenheit in
die nächste. Es ist ein wahrer Jammer, der ältesten deutschen Partei
bei ihrer Selbstdemontage zuzusehen. Wo ist der Retter in höchster
Not? Nur so viel scheint klar: Beck heißt er nicht.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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