(Registrieren)

Westfalenpost: Wenig Substanz

Geschrieben am 15-06-2008

Hagen (ots) - Soziale Gerechtigkeit als Wortklauberei
Von Jörg Bartmann
Die CSU hat angesichts bevorstehender Wahlen die Pendlerpauschale
wieder entdeckt. Gleichzeitig wird vollmundig verkündet, dass man
Steuern konsolidieren und senken müsse. Die SPD legt nach der
Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I in Sachen
Altersteilzeit nach und will die Frühverrentungsmodelle ausweiten.
Die Umsetzungen der Beschlüsse für die Lohnrunden oder die
Beitragssenkungen der Sozialversicherung bleiben außen vor - ein
Gesamtkonzept fehlt. Hauptsache beim Thema soziale Gerechtigkeit ist
man auf der politischen Bühne dabei, das klingt fatal nach
Wortklauberei.
Da passt vieles nicht zusammen. Trotz Lohnerhöhungen stellt der
Bürger am Monatsende fest, dass er sich weniger erlauben kann. Allein
die Energiekosten dafür verantwortlich zu machen, ist unseriös. Es
wird über Steuersenkungen nur gesprochen, der Staat kassiert wo er
kann. Es ist kein Konzept zu erkennen, das den gesellschaftlichen
Zusammenhalt und die Leistungsfähigkeit der W´irtschaft glaubhaft
verbindet.
Die SPD hechelt dabei der Linken hinterher, lässt sich von
Lafontaine vorführen, der ungeniert Illusionen verkündet. Kurt Beck
hastet dabei von einer Falle in die nächste, gefüttert von der
heimlichen Vorsitzenden Andrea Nahles, die im Zusammenspiel der
Kräfte nicht nur Franz Müntefering aus dem Ring kippte.
Innerparteiliche Solidarität ist dabei flöten gegangen: Frank-Walter
Steinmeier hat längst seine Kanzlerkandidatur eingeleitet, er tritt
an, wenn ein drastischer Kurswechsel nicht stattfindet. So bleiben
die Sozialdemokraten gefangen in ihrem eigenen Spinnennetz, fernab
jeder tragfähigen Politik.
Verantwortung für Deutschland sieht anders aus. Die wäre notwendig,
weil die Gesellschaft sich erkennbar spaltet, in Arm und Reich
driftet, mit gefährdeten und besseren Stadtvierteln. Diese
Schnittstellen gehen im Alltag unter, weil auch der andere Teil der
Großen Koalition wenig Perspektive bietet. Das Glück der Union sind
die Querelen der SPD, um den unglücklichen Kurt Beck. Eine
zielorientierte Substanz ist im Merkel-Lager auch nicht auszumachen.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

143026

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Steinmeier, der Zauderer Düsseldorf (ots) - Von Thomas Seim Es wird Zeit. Für die SPD, für deren Kanzlerkandidaten und also auch für Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Die gefühlte Wirklichkeit ist wieder einmal viel weiter als die deutsche Sozialdemokratie und treibt diese vor sich her: Niemand - auch in der SPD nicht - glaubt noch ernsthaft an einen Kanzlerkandidaten, der den Namen des SPD-Vorsitzenden Beck trägt. Dass die stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Nahles von einem möglichen Kanzler Beck spricht, der ihr am liebsten sei, ist nur eine mehr...

  • Rheinische Post: Rüttgers und Wulff Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel Vom Dortmunder Parteitag aus sandte CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers am Wochenende demonstrativ "herzliche Grüße an Christian Wulff und seine niedersächsischen Freunde", die gleichzeitig beim Parteitag in Celle versammelt waren. Rüttgers' Grußbotschaft sollte zeigen, dass Spekulationen über ein gespanntes Verhältnis zum Ministerpräsidenten-Kollegen in Hannover jeglicher Grundlage entbehrten. Das muss man allerdings nicht unbedingt für bare Münze nehmen. Natürlich verfolgt Rüttgers mit argwöhnischem mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum CDU-Landesparteitag Bielefeld (ots) - Zwischen Rhein und Weser ist die Unionswelt noch in Ordnung. Junge und Alte verstehen sich gut, Sozial- und Wirtschaftspolitik sind im Reinen, allenfalls fehlen noch Migranten, damit das Deutsch-Türkische Forum mit der Frauen-Union gleichzieht. Wenn es beim Landesparteitag am Wochenende überhaupt ein Problem gab, dann das, dass Sattheit und Biedermeier aufkommen. Jürgen Rüttgers reiste bestens gerüstet nach Dortmund mit einem Beschluss des CDU-Bundesvorstands in der Tasche, den er der Merkel-Mannschaft gegen starken Widerstand mehr...

  • Der neue Tag: Kommentarauszug zur Bayern-SPD: Weiden (ots) - "... Es ist die Tragik des Kandidaten Maget, dass der Wähler ihn in Mithaftung für das Chaos in der Bundes-SPD nimmt. Vom Protest der Bayern gegen die CSU profitieren andere. Von links knabbert die Linke, in der Mitte die Freien Wähler und von überall die Grünen. Zu allem Überfluss für Maget gibt es auch noch die in Bayern nur virtuell vorhandene FDP, die keine bunte Regierungskoalition unter Maget will, sondern sich nur schnellstmöglich für ein paar Ministerposten an den Rockzipfel der CSU zu hängen gedenkt." Originaltext: mehr...

  • Rheinische Post: Altersteilzeit ade Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Mit der Agenda 2010 war ein kleiner Ruck durch Deutschland gegangen. Es sollte Schluss sein mit milliardenschweren Geschenken an ältere Arbeitnehmer und ihre Betriebe. Daher kürzte Rot-Grün die Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld I. Später beschloss die große Koalition das Ende der staatlich geförderten Altersteilzeit. Doch seit der Rüttgers-Flügel in der CDU, die taumelnde SPD und die Linke um die Hoheit über den Stammtischen wetteifern, werden die Uhren zurückgestellt. Erst verlängert die große Koalition die Bezugsdauer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht