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Kölner Stadt-Anzeiger: Türkisch-Islamische Union Ditib weit stärker vom türkischen Staat abhängig als behauptet - Vorstände nur mit Zustimmung Ankaras wählbar

Geschrieben am 10-06-2008

Köln (ots) - Der Einfluss der türkischen Regierung auf die in der
Türkisch-Islamischen Union Ditib organisierten Moscheevereine in
Deutschland ist weit größer als allgemein dargestellt. So bestimmen
Beamte der türkischen Religionsbehörde Diyanet den Vorstand der in
Köln ansässigen Ditib. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Mittwoch-Ausgabe) berichtet, sieht die Vereinssatzung der Ditib auch
nach der letzten Änderung durch die Mitgliederversammlung vor, dass
sich nur solche Kandidaten zur Wahl stellen dürfen, die ein Beirat
vorgeschlagen hat. Vorsitzender dieses Beirats aber ist der Ali
Bardakoglu, Präsident des Amtes für religiöse Angelegenheiten der
Türkei (Diyanet).
In einer laufenden Kontroverse um frauenfeindliche Positionen der
Diyanet hatte der Ditib-Vorsitzende Sadi Arslan eine Verbindung
zwischen seinem Verein und der Türkei verneint. Dagegen ergibt sich
aus der Satzung, die der Zeitung vorliegt, dass im Ditib-Beirat
Religionsattachés sitzen, die als Beamte für Botschaften der Türkei
in Europa arbeiten. Die Aufgabe des Beirates ist es, den Vorstand "in
allen wichtigen Angelegenheiten" zu beraten. Die Ditib wollte sich
zur Besetzung ihres Beirates und seiner Funktion nicht äußern.
Ditib-Chef Arslan selbst beschreibt auf den Internet-Seiten der
Diyanet in einem Aufsatz vom Mai die engen Verbindungen zwischen
Diyanet und Ditib. So habe Diyanet in Deutschland nicht nur 13
Religionsattachés und etwa 700 Imame, sondern sogar einen eigenen
Staatssekretär. Dabei handelt es sich um Arslan selbst.
Aufgrund dieses Beitrags bestritt die Kölner
SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün, die die frauenfeindliche
Haltung der Diyanet angeprangert hatte, erneut die Unabhängigkeit der
Ditib vom türkischen Staat.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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