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Westdeutsche Zeitung: Steigende Energiepreise = von Martin Vogler

Geschrieben am 08-06-2008

Düsseldorf (ots) - Hoffentlich lenken wenigstens spannende
Fußballspiele von den Hiobsbotschaften ab. Denn die Schock-Prognose,
dass die Gaspreise noch mal um 40 Prozent steigen, wird nicht die
einzige schlimme Nachricht bleiben.
Schon hört man, dass auch Benzin weitere vier Cent pro Liter zulegen
soll. Was logisch wäre, nachdem der Ölpreis in der Nacht zum Samstag
mit fast 140 Dollar pro Barrel einen neuen Rekord schaffte. Wir
fragen uns mit großer Sorge, was uns noch alles bevorsteht.
Auf keinen Fall können wir, selbst wenn Spekulation auch mal zu
extremen Ausschlägen führt, darauf hoffen, dass langfristig die
Preise wieder sinken. Sie waren nämlich in der Vergangenheit eher
niedriger, als sie eigentlich hätten sein müssen. Auch wird der
Bedarf weltweit zunehmen. Wenn Nachfrage steigt, gilt das eben auch
für den Preis des betreffenden Wirtschaftsgutes.
Welche Folgen hat das? Natürlich werden höhere Energiekosten die
Inflation anheizen. Auch die Allgemeinheit wird belastet, zum
Beispiel gar nicht unerheblich dadurch, dass bei steigenden
Gaspreisen auch die Transferleistungen an Hartz-IV-Empfänger
angepasst werden müssen. Für die Wirtschaft insgesamt sind Ängste,
dass sehr hohe Kosten für Energie der Konjunktur schaden werden,
angebracht. Allerdings wäre nackte Panik übertrieben, wenn Staat und
Bürger besonnen reagieren, wofür es mindestens drei Wege gibt:
1. Das Rezept, den Verbrauch zu senken, ist nur deshalb, weil es
nicht mehr brandneu ist, nicht schlecht. Wir können das durch unser
Verhalten tun, genauso wie die Wirtschaft durch das Anbieten guter
technischer Lösungen.
2. Die aktuelle Forderung, den Gaspreis vom Öl zu entkoppeln, um ihn
dadurch niedrig zu halten, ist gut gemeint. Man sollte sie prüfen.
Aber wahrscheinlich wird sie sich juristisch nicht durchsetzen
lassen, weil die Preisbindung in langfristigen Verträgen zwischen
Lieferanten und deutschen Großkunden festgeschrieben ist.
3. Der Staat könnte direkt helfen, die erneuten Belastungen der
Bürger zu lindern. Beispiele: Die Mineralölsteuer wäre rasch gesenkt
und die Pendlerpauschale wieder eingeführt. Bei Letzterem würde sich
die Regierung womöglich sogar die Peinlichkeit ersparen, dass sie
erst durch ein höchstrichterliches Urteil dazu gezwungen wird.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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