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KBV-Chef Köhler auf Vertreterversammlung / "Ob angestellt oder in eigener Praxis: Ärzte bleiben Freiberufler"

Geschrieben am 22-05-2006

Berlin (ots) - "Völlig unabhängig davon, in welchem
arbeitsrechtlichen Verhältnis Ärzte arbeiten: Sie sind Angehörige
eines freien Berufes und den Grundsätzen des freien Berufes
verpflichtet, nämlich persönliche Leistungserbringung,
Eigenverantwortung und fachliche Unabhängigkeit. Daran ändert auch
die Tatsache nichts, dass sich künftig wohl immer mehr
Niedergelassene dafür entscheiden werden, in größeren
Organisationseinheiten wie Medizinischen Versorgungszentren tätig zu
sein." Dies hat heute Dr. Andreas Köhler in Magdeburg klargestellt.
Der Vorsitzende des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(KBV) äußerte sich auf der Vertreterversammlung (VV) seiner
Organisation.

Die KBV will der sich abzeichnenden Änderung in ihrer
Mitgliederstruktur schon jetzt Rechnung tragen. Köhler kündigte an,
die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) würden sich auch auf die
neuen, angestellten Mitglieder ausrichten und ihnen im Sinne des
Dienstleistungs- und Servicegedankens Angebote machen. Außerdem
sprach sich der Vorstandsvorsitzende dafür aus, einen beratenden
Fachausschuss für angestellte Ärzte einzurichten. Dieser solle neben
entsprechenden Gremien für Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten
treten.

Der KBV-Chef begrüßte ausdrücklich die im Entwurf des
Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes enthaltene Regelung zur
erleichterten Anstellung von Ärzten in der vertragsärztlichen
Versorgung: "Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und
Freiberuflichkeit." Allerdings zöge dies, vor allem die Möglichkeit
zur KV-übergreifenden Aktivität und Tätigkeit in mehreren
Berufsausübungsgemeinschaften, Änderungen in den Zulassungs- und
Abrechnungsvorschriften nach sich. Die KVen müssten ihr
Verwaltungshandeln sehr viel stärker als bisher einander angleichen.

Köhler wies darauf hin, dass die Budgetierung eines der zentralen
Probleme der niedergelassenen Ärzte sei. Zwischen 1991 und 2004 habe
es in Westdeutschland keine Umsatzsteigerungen im Rahmen der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für die Mitglieder der
Facharztgruppen gegeben. Die Preissteigerungsrate habe in dieser Zeit
jedoch 29,7 Prozent betragen. In Ostdeutschland sei der GKV-Umsatz
von 1996 bis 2004 zwar um acht Prozent gestiegen, liege aber immer
noch sechs Prozent unter dem des durchschnittlichen Vertragsarztes in
den alten Ländern. Verbunden damit seien erheblich höhere
Arbeitszeiten und die Behandlung von mehr Patienten als im Westen.
Den Vorstoß des BKK-Vorsitzenden Wolfgang Schmeinck, die Budgetierung
beizubehalten und den Ärzten Honorarsteigerungen von ein bis zwei
Prozent zuzubilligen, wies Köhler zurück: "Ohne eine echte Vergütung
in Euro und Cent für alle notwendigen Leistungen geben wir keine
Ruhe."

Der KBV-Vorstandsvorsitzende bekannte sich im Namen seiner
Organisation zum Sicherstellungsauftrag. Er betonte, die KBV rede
nicht dem Systemausstieg das Wort, sondern wolle mit einem Referendum
ausloten, bis zu welchem Punkt die Vertragsärzte hinter ihren KVen
stünden. Die KBV bereite die Befragung mit Hochdruck vor. Das
Bundesgesundheitsministerium habe aufsichtsrechtliche Bedenken
vorläufig zurückgezogen.

Die vollständigen Bericht finden Sie im Internet unter
http://www.kbv.de/8101.html.

Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=34021
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_34021.rss2

Kontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 2230
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240


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