Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zum Koalitionsausschuss
Geschrieben am 27-04-2008 |
Mainz (ots) - Es ist keine Zwangsehe, aber bei weitem auch keine Liebesheirat, die Schwarz und Rot in Berlin zusammenführte; entsprechend leicht hängt dort der Haussegen immer wieder schief. Heute ist erstmals seit einem halben Jahr wieder Familientreffen angesagt, was nichts anderes heißt als die Klärung der Frage, was überhaupt noch geht zwischen diesen ungleichen Partnern. Die Themenauswahl ist groß, die Zahl der ohne weiteres lösbar erscheinenden Probleme derweil nur sehr gering. So bleibt zu befürchten, dass es im Koalitionsausschuss heute weniger um strikt an der Sache orientierte Übereinkünfte geht, als unter dem Strich um ein ausgewogenes Ergebnis, mit dem sich die Koalitionäre bei ihrem jeweiligen Gefolge sehen lassen können. Es droht, wie so oft, ein Feilschen wie auf einem orientalischen Markt: Kommst du mir bei den Mindestlöhnen entgegen, gebe ich bei der Erbschaftssteuer nach, oder so. Allein das Thema Bahnreform gilt in der aktuellen Fassung als abgehakt. Alle können damit leben, wobei Union und Bahn AG den Privatisierungsanteil erweitern werden, sobald sie Macht und Möglichkeit dazu haben. Spannend könnte zunächst noch die Klärung der Frage sein, wohin denn die Privatisierungsmilliarden fließen. Zumindest die Bahnbeschäftigten können der Antwort total gelassen entgegensehen. Sie haben Arbeitsplatzgarantien bis 2023. Beneidenswert. Heiß her gehen wird es beim Thema Mindestlöhne. Hier hat sich der augenscheinlich gut erholte SPD-Chef Beck weit aus dem Fenster gelehnt, so dass man ihn auch von ganz links außen sehen und auch hören kann. Beck muss dabei in erster Linie richten, was Arbeits- und Sozialminister Scholz (SPD) bislang nicht hinbekam. Gesundheitsfonds, Pendlerpauschale, Erbschaftssteuer sind nur drei von vielen weiteren Themen, die Schwarz-Rot klären wollen. Dabei könnte zumindest die Erbschaftssteuer längst vom Tisch sein, indem sie abgeschafft würde. Sie ist niemals ganz gerecht und verursacht fast so viele Kosten wie Nutzen.
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