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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zu den Plänen zur Errichtung eines Dokumentationszentrums zu Flucht und Vertreibung:

Geschrieben am 19-03-2008

Bielefeld (ots) - Endlich hat sich die Politik dazu durchgerungen,
eine Stätte einzurichten, an der ganz offen der Vertreibungen gedacht
wird. Im Verborgenen, in der Literatur der Historiker (die in allen
Bibliotheken gelesen werden kann!), geschieht dies bereits seit
Jahrzehnten - es ist folglich unwahr, erst Günter Grass' Novelle »Im
Krebsgang« im Jahr 2002 habe die Leiden der Deutschen der
Beschäftigung für würdig erklärt.
Was bislang fehlte, war ein sichtbares Zeichen der Anteilnahme des
Staates für die Opfer und für ihre Nachkommen. Es sollte doch
selbstverständlich sein, dass die Deutschen nicht nur in
Haftungsfragen für verübte Verbrechen eine Solidar- und
Schicksalsgemeinschaft bilden, sondern in jeder Hinsicht auf ihrem
Weg durch die Geschichte.
Insofern erfüllt das Zentrum die Bedürfnisse aller Bürger. Wie das
Konzept umgesetzt wird, bedarf ernsthafter Debatten - derzeit kann
man leider nicht ausschließen, dass das Haus als Stätte der Anklage
gegen das eigene Volk instrumentalisiert wird. Das Instrument der
Vertreibung aber ist nicht deutsch, es ist auch nicht sowjetisch oder
polnisch - es ist elende Praxis seit der Antike.
Die Politiker mancher Länder werden wohl immer mit Ressentiments auf
Wählerfang gehen. Dessen ungeachtet hat der einfache Mann aus dem
deutschen wie aus dem polnischen Volk alten Groll längst begraben.
Wenn es gelingt, diesen Geist in Berlin einzufangen: Glückwunsch!

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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