 WAZ: Populistischer Unsinn - Kommentar von Christopher Shepherd
Geschrieben am 17-02-2008 |
Essen (ots) - Wenn Verdi-Chef Bsirske eine Steuer von 80 Prozent
für hohe Managergehälter fordert, dann trompetet er damit ganz
populistisch in das Horn des Volkszorns. Nach dem Motto: Die da oben
kriegen eh schon genug - und hinterziehen dann auch noch Steuern, so
wie der Ex-Postchef Klaus Zumwinkel. Allerdings sollte man schon die
Kirche im Dorf lassen. Denn Bsirskes Aussagen sind Unfug.
So werden schon heute in Deutschland zum Teil deutlich niedrigere
Chefgehälter gezahlt als in anderen Industriestaaten. Käme dann noch
eine exorbitante Besteuerung hinzu, verlören wir hier zu Lande
komplett den Anschluss im Kampf um hochqualifizierte Führungskräfte.
Und das ist es auch nicht, was wir für unsere Wirtschaft wünschen:
Nämlich, dass deutsche Unternehmen von der B- oder C-Garde der
Managerriege geleitet werden. Insofern sollte - bei aller
berechtigten Empörung über das Gebaren mancher Konzernlenker - die
Managerdebatte wieder versachlicht werden. Schließlich gibt es auch
genug Chefs, die sich nichts zu Schulden kommen lassen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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