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Rheinische Post: Lehrer in Not

Geschrieben am 07-02-2008

Düsseldorf (ots) - von Reinhold Michels

Frankreichs Bildungsminister Xavier Darcos hat gesagt, dass heute
mehr Lehrer Opfer von Schülergewalt würden als umgekehrt. Der
glaubhaft klingende Satz ist so entlarvend wie doppelbödig; enthält
er doch auch die Zweitbotschaft, dass es früher anders gewesen sei:
dass nämlich der mit Hand oder Stock strafende Lehrer zum Schulalltag
gehörte. Dieses kümmerliche Exemplar war ein Kind seiner Zeit der
Über- und Unterordnung, der
"Wer-nicht-hören-will-muss-fühlen"-Pädagogik.
Der Schüler als Untertan - das war gestern und hat kein morgen. Wofür
aber steht unsere (Schul)-Zeit? Untypisch ist das jüngste
französische Beispiel eines Sechstklässlers nicht. Er titulierte
seinen Lehrer unflätig, diesem rutschte, wie man das so sagt, die
Hand aus. Der Vater des vulgären Flegels zeigte den Lehrer wegen
Tätlichkeit an und erwirkte sogar dessen kurzzeitige Arrestierung.
Zigtausende Franzosen, Sarkozys Premierminister Fillon
eingeschlossen, ergreifen jetzt Partei für den Pädagogen in Not. Das
verweist auf einen erneuten Zeitenwechsel: Niemand, der bei Trost
ist, will zurück zur Prügelerziehung, aber immer mehr spüren, dass
man Jugendliche nicht stärkt, indem man Lehrer schwächt, ja, ihnen
das Rückgrat bricht.
Bericht: Lehrer ohrfeigt Schüler, Seite A6

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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