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Allg. Zeitung Mainz: Aussitzen hilft nicht mehr (Kommentar zur Nato)

Geschrieben am 07-02-2008

Mainz (ots) - Immer mehr Natopartner schließen sich der Forderung
der USA an, Berlin müsse Kampftruppen auch in den Süden Afghanistans
schicken. Es sind nicht mehr nur Briten und Kanadier, auch Dänen und
Niederländer schließen sich der Position Washingtons an. Dabei wurde
zeitweise schweres Geschütz aufgefahren. Von einer Spaltung der Nato
war die Rede, vom Bruch genau des Bündnisses, dem Deutschland seine
Existenz als ein freies demokratisches Land verdankt. Auch wenn
US-Verteidigungsminister Gates gestern nach einer scharfen
Intervention der Kanzlerin ganz schnell Kreide zu fressen begann, die
Diskussion geht über den aktuellen Streit um Afghanistan hinaus. Nach
dem Verfall des Ostblocks musste sich das Bündnis neue Aufgaben
suchen. Für Amerika war die Sache klar: Den Terror, vor allem
islamistischen, unterstützt von den Bösen dieser Welt von Syrien bis
Teheran, galt und gilt es zu bekämpfen. Der 11.
September, Irans Aufstieg zur Atommacht und der Kampf um Afghanistan
belegen, so meinen die USA, ihre These. Das sehen vor allem die
Deutschen anders und damit auch die Rolle der Nato. Für sie ist das
Bündnis mittlerweile eher ein politisches als ein militärisches. Das
aber ist mit den USA nicht zu machen und deshalb versucht Washington
ein Exempel zu statuieren und Deutschland soll dabei der Sündenbock
sein. Klare Antworten sind gefragt und keine Ausflüchte und das
bedeutet auf lange Sicht Kampfeinsatz mit allen Folgen zunächst in
Afghanistans Süden, aber künftig überall dort, wo UNO und Nato ein
Eingreifen der Freien dieser Welt für nötig halten. Die Botschaft
bleibt unmissverständlich, auch wenn sie gestern ganz schnell wieder
in Watte gepackt wurde: Berlin soll mehr leisten als bisher. Die
Große Koalition wird die Sache nicht aussitzen können, sondern
Antworten finden müssen, die allseits auch dauerhaft akzeptiert
werden.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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