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Westfalenpost: Über die Hürde

Geschrieben am 04-02-2008

Hagen (ots) - Tadics knapper Sieg in Serbien
Von Eberhard Einhoff
Nur mit Mühe hat Boris Tadic die Hürde überwunden, aber Serbiens
Präsident hat seinen ultranationalistischen Konkurrenten Tomislav
Nikolic geschlagen. Und nun ist alles gut?
Die riesige Erleichterung, die Europas Politiker über Tadics knappen
Wahlsieg wortreich zu Protokoll geben, suggeriert das. Soweit damit
des Wiedergewählten grundsätzlich pro-europäische und westlich
orientierte Haltung honoriert wird, ist die Erleichterung berechtigt.
Dass aber Nikolic der 50-Prozent-Marke ebenfalls sehr nahe war,
sollte im allgemeinen Jubel nicht vergessen werden. Schließlich
dokumentiert auch die hohe Beteiligung der serbischen Wähler an der
Entscheidung vom Sonntag deren starkes Interesse am künftigen Kurs
des Landes. Und der kann nach dieser Wahl nicht als klar und
eindeutig definiert werden. Tadics Sieg macht den Präsidenten nicht
zum starken Mann, der allein den Kurs festlegt.
Nicht von ungefähr mehren sich jetzt Stimmen, die wegen der durch die
Wahl bestätigte Spaltung des Landes schwere Turbulenzen auf die
Belgrader Regierung zukommen sehen. Die anstehende Abspaltung des
Kosovos durch eine Unabhängigkeitserklärung der Provinz mag dabei als
augenfälligstes Problem erscheinen, ist aber keineswegs das einzige.
Was bleibt? Nach dem Jubel über Tadics Sieg müsste dringendst an
innerer Versöhnung gearbeitet werden. Doch an der Fähigkeit dazu
bestehen massive Zweifel.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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