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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Union und Roland Koch

Geschrieben am 01-02-2008

Mainz (ots) - Fünf Tage hat die Bundeskanzlerin sich Zeit
gelassen, um sich öffentlich und eindeutig vor Roland Koch zu
stellen. Das hat sie jetzt getan. Es ist ihr natürlich um so leichter
gefallen, als sie weiß, dass er ihr auf lange Zeit nicht mehr
gefährlich werden kann. Sie versuchte zugleich auch die Chance zu
nutzen, um alle jene, die bei der Union einen klaren politischen Kurs
vermissen, in die Schranken zu weisen. Ob ihr das nachhaltig gelungen
ist, bleibt erst noch abzuwarten. Für sie schließe konservativ nicht
das Soziale und Liberale aus, meint die Parteichefin, und sie
verstehe sich als die Hüterin aller drei Wurzeln. Das ist zwar schön
gesagt, muss aber auch nachhaltig mit Leben und Inhalten gefüllt
werden. Dazu bedarf es neben ihr einer verlässlichen Riege von
Politikern in der Union, die für diese Thesen auch stehen. Wo aber
sind die Protagonisten für die klassischen CDU-Themen soziale
Marktwirtschaft, Nation, christliche Nächstenliebe, Verantwortung? Es
sind bestimmt nicht die 17 Verfasser des offenen Briefs, mit dem
massiv Kritik an Roland Koch geübt wird. Sie mögen inhaltlich richtig
liegen, doch es darf nicht vergessen werden, dass sie alle dabei
waren, als die Partei Koch Anfang Januar für seine Hau drauf-Kampagne
zum Thema Jugendkriminalität den Rücken gestärkt hatte. Der Versuch,
sich nun davon zu distanzieren, wirkt schlicht schäbig, denn Roland
Kochs Fehler sind die Fehler der Union. Und damit sind wir wieder bei
der Kanzlerin. Das eigene Profil schärft man nur mit einer inhaltlich
klaren Abgrenzung zur Konkurrenz. So etwas ist in einer Großen
Koalition natürlich besonders schwer. Angela Merkel wird aber nichts
anderes übrig bleiben, als genau diesen Spagat zu versuchen, will sie
nicht riskieren, die traditionelle Wählerschaft der Union zu
vergraulen. Inhalte glaubwürdig zu transportieren, ist deshalb das
Gebot der Stunde und nicht Hauen und Stechen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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