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Westfälische Rundschau: Kirchen kritisieren Schäuble

Geschrieben am 21-01-2008

Dortmund (ots) - Dortmund. Das Vorhaben von Innenminister Wolfgang
Schäuble (CDU), künftig auch Pfarrer, Priester und Imame abzuhören,
ruft die Kirchen auf den Plan. Übereinstimmend weisen der Präses des
Evangelischen Landeskirche von Westfalen, Alfred Buß, und der
katholische Ruhrbischof Felix Genn das entsprechende Vorhaben im
neuen BKA-Gesetz zurück. Beide äußern sich gegenüber der in Dortmund
erscheinenden Westfälischen Rundschau (Dienstagausgabe).

"Die Vertraulichkeit ist immer ein besonderes Vorrecht der
Seelsorge gewesen", sagte Bischof Felix Genn zur WR. Auch das Telefon
müsse ein Mittel "für das offene Gespräch" zwischen dem Geistlichen
und dem Gläubigen bleiben, ein geschützter Raum, in dem die
Gesprächspartner "vor Abhörmaßnahmen sicher sein können".
"Das Vertrauen in der Seelsorge ist ein hohes Gut, das gesetzlichen
Schutz braucht", betonte der westfälische Präses Alfred Buß. "Wir
brauchen Schutzräume, in denen Menschen ihr Innerstes nach außen
kehren können. Ohne solche geschützten Räume wird das Zusammenleben
trostlos, wird die Gesellschaft gnadenlos."
Präses Buß kritisierte Schäubles Begründung: "Ein Terrorist, der ein
Verbrechen plant, spricht mit seinem Seelsorger, bevor er die Bombe
zündet, vielleicht auch noch mit seinem Anwalt, seinem Arzt und
seinem Abgeordneten - wer glaubt das im Ernst?" Das seien
"konstruierte Fälle der Gefahrenabwehr", die nicht als Begründung
dafür taugten, die "notwendige Vertraulichkeit" aufzugeben.
"Schließlich geht es um den Kernbereich der privaten
Lebensgestaltung. Die Menschenwürde anzutasten, rührt an die
Grundlagen unseres Rechtsstaates", sagt der leitende Theologe der
Evangelischen Kirche von Westfalen.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58905
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

Pressekontakt:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


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