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Westfalenpost: Euphorie und Skepsis

Geschrieben am 21-12-2007

Hagen (ots) - Schengen-Raum umfasst jetzt 24 Länder
Von Thorsten Keim
Mit dem Ende der Grenzkontrollen zu den osteuropäischen Ländern sind
die letzten Reste des Eisernen Vorhangs gefallen. Nach der
Osterweiterung des Schengen-Raums auf 24 Staaten können nun 400
Millionen EU-Bürger ohne Passkontrolle von Riga bis Porto, von den
kalten Stränden der Ostsee bis zu den sonnigen Inseln Griechenlands
reisen. Mit Konfetti, Feuerwerk, Partys und einem Festakt im
ostsächsischen Zittau feierten Bürger und Politiker euphorisch die
Beseitigung der Hindernisparcours aus Schlagbäumen.
Doch den Rausch der neuen (Reise-)Freiheit begleiten auch
Katerstimmung und Skepsis, besonders im Westen. Dort geht die Sorge
um, dass in einem grenzenlosen Europa nicht nur harmlose Bürger freie
Fahrt haben, sondern auch illegale Einwanderer, Schlepperbanden und
die organisierte Kriminalität.
Keine Grenze kann zu 100 Prozent dicht gemacht werden. Die
Schengen-Staaten verpflichten sich aber, im Gegenzug zur Grenzöffnung
den Schutz der EU-Außengrenzen deutlich zu stärken. Bei dieser
Aufgabe darf die Brüsseler Gemeinschaft die noch wirtschaftsschwachen
Staaten im Osten, die durchaus den Ehrgeiz haben, sich als
vollwertige Mitglieder zu beweisen, nicht im Stich lassen.
Kanzlerin Merkel sprach von einem historischen Ereignis. Ein
Ereignis, das indes nicht wenige gerne erst in naher Zukunft erlebt
hätten. Neben den Bewohnern der Grenzstädte beispielsweise auch die
Polizei. Das geplante Fahndungssystem der Schengen-Staaten steht noch
nicht. So sorgen unterschiedliche Funksysteme für erhebliche
Kommunikationsprobleme zwischen deutschen und polnischen
Gesetzeshütern. Die anberaumte Gute-Laune-Stimmung wird außerdem
durch zunehmende Autodiebstähle und Hauseinbrüche im ostdeutschen
Grenzgebiet getrübt.
Doch bei aller Aufgeregtheit, der erweiterte Schengen-Raum ist nicht
der Wilde Westen. Besonders Deutschland erwachsen Vorteile. Der
Noch-Exportweltmeister wird vom schnellen Grenzverkehr profitieren,
denn Zeit ist Geld.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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