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Westfälische Rundschau: Kommentar Klimakonferenz Bali

Geschrieben am 13-12-2007

Dortmund (ots) - Erinnert sich noch jemand an Heiligendamm? Denkt
noch jemand an diese aufgeblasene Dauerwerbesendung für sieben
Großstaatsmänner und eine Bundeskanzlerin hinter Stacheldraht?

Nichts weniger als das Weltklima wollte der G-8-Gipfel vor einem
halben Jahr retten. Von einem historischen Durchbruch sprach Frau
Merkel - und die störrischen Kollegen, die von der deutschen
Kanzlerin angeblich zum Kompromiss gelächelt wurden, sonnten sich auf
schönen Hochglanzfotos im vorgeblichen Erfolg. Wer damals schon
skeptisch war, liegt heute richtig. Seit im fernen Bali das
politische Fußvolk tagt, zeigt sich, was von den vollmundigen - oder
soll man sagen: großmäuligen? - Absichtserklärungen zu halten war und
zu halten ist: Nichts.

Der deutsche Umweltminister mag noch so toben, die Diplomaten aus
aller Welt mögen noch so schöne Floskeln drechseln: Die USA
blockieren weiterhin jede substanzielle Verpflichtung auf konkrete
Klimaschutzziele und in ihrem Windschatten sabotieren auch andere
aufstrebende Dreckschleudern alles, was das Wirtschaftswachstum vor
allem in Asien beeinträchtigen könnte. Sicher wird man in Bali noch
übernächtigte Minister sehen, die bis zur letzten Sekunde
hingebungsvoll um blumige Formulierungen gefeilscht haben. Praktische
Schritte aber, die weltweit zu einer deutlichen Reduktion des
Klimakillers CO2 führen, wird es in den nächsten Jahren nicht geben.
Dafür wird vermutlich ein Zeitplan für das Palaver beschlossen, mit
dem die Zeit bis zur nächsten Großkonferenz überbrückt wird.

Eine Halbierung der Treibhausgase bis 2050 haben die Helden von
Heiligendamm "in Erwägung" gezogen. Bis dahin werden Menschen
verhungert, elend ersoffen oder durch andere Naturkatastrophen
umgekommen sein. Und das ist die traurige Wahrheit, ganz unten, am
Fuße der Gipfel, auf denen sich Staatenlenker als Weltenretter
feiern.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58905
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

Pressekontakt:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


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